Z Gastroenterol 2007; 45 - K53
DOI: 10.1055/s-2007-988612

Aszites als monosymptomatische Präsentation eines peritonealen Mesothelioms – Diagnostik, Therapie und Verlauf über 1 Jahr

M Gonnermann 1, S Dambacher 1, K Lehrmann 2, E Purucker 1
  • 1Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein, Medizinische Klinik V, Dinslaken, Germany
  • 2Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Dinslaken, Germany

Kasuistik eines 60-jährigen Patienten mit 10.2005 Entwicklung eines symptomatischen Aszites. Bei ansonsten unauffälliger vegetativer Anamnese und weiterer Vorgeschichte ergab sich klinisch und anhand bis 05.2006 sequentiell erfolgender Diagnostik inkl. mehrfacher cytologischer Aufarbeitung des Aszites, umfangreicher Serologie, bildgebenden Verfahren mit EUS, PET und Endoskopie keine wegweisende Befundkonstellation. Lediglich ct-morphologisch imponierte eine feinnoduläre Zeichnungsvermehrung des Peritoneums. 05.2006 Entscheidung zur Laparoskopie und diagnostische Sicherung eines epitheloidzelligen Mesothelioms mit miliarer Dissemination im Bereich des gesamten Peritoneums. Analog des Vorgehens beim Pleuramesotheliom 06.2006–10.2006 insgesamt problemlose Applikation von 6 Zyklen einer Cisplatin –/Pemetrexed – Kombinationstherapie (Cisplatin 75mg/m2 und Pemetrexed 500mg/m2 jeweils an d 1 bei 3-wöchigem Intervall). Die Parazentesefrequenz zeigte sich rasch und anhaltend rückläufig, zum Zeitpunkt des Aussetzens der systemischen Therapie kein Nachweis von Aszites bei weiterhin Zeichnungsvermehrung des Peritoneums in der Ct. 01.2007 im Rahmen einer ersten Nachsorgeuntersuchung diagnostische Konstellation insgesamt ohne Dynamik. Eine weitere Re – Evaluation ist regulär 05.2007 geplant. Das Mesotheliom des Peritoneums ist eine rare Tumorentität. Im Patientengut unserer Klinik, einer medizinischen Klinik mit gastroenterologischem Schwerpunkt und ca. 5.000 stationären Behandlungsfällen jährlich, stellt diese Kasuistik den einzigen gesicherten Fall in einem 10-Jahreszeitraum dar. Für jeweils kleinere Patientenkollektive werden für eine pemetrexedbasierte Intervention das Erzielen von Kontrollraten (CR, PR, SD) bis ca. 70% berichtet, die Prognose ist hierbei mit einer medianen Überlebenszeit von ca. 13 Monaten nicht als günstig anzunehmen.