Z Gastroenterol 2007; 45 - K65
DOI: 10.1055/s-2007-988624

Laparoskopische Resektion eines mittels Kapselendoskopie diagnostizierten rezidivierend blutenden Meckel-Divertikels

J Schmidt 1, T Benhidjeb 1, C Kurz 2, S Anders 1, H Koop 2, MW Strik 1
  • 1HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Berlin, Germany
  • 2HELIOS Klinikum Berlin-Buch, II. Innere Klinik, Berlin, Germany

Eine 78-jährige Frau stellte sich mit Hb-relevanten rezidivierenden peranalen Blutabgängen, über die Rettungsstelle, in unserer Klinik vor. Die durchgeführte Diagnostik (Abdomensonographie, ÖGD, Koloskopie und Abdomenszintigraphie) ergab bis auf den makroskopischen Nachweis von Altblut keinen Nachweis auf eine potentielle Blutungsquelle. Zur weiteren Abklärung führten wir eine Kapselendoskopie des gesamten Dünndarmes (M2A) durch. Hierbei zeigte sich bei ca. 40cm oral der Ileocoecalklappe ein angedeutetes, seitlich abgehendes Ostium als Hinweis auf ein Meckelsches Divertikel.

Es erfolgte eine diagnostische Laparoskopie im Rahmen derer das Meckelsche Divertikel mit anhängendem Mesenteriolum identifiziert und reseziert werden konnte.

Histologisch zeigte sich in dem resezierten Präparat von 30mm Länge eine zottenreiche intakte Dünndarmschleimhaut und fokal eine geringe floride unspezifische Entzündung ohne Nachweis von Granulomen.

Dieser Fallbericht unterstreicht die Bedeutung der Kapselendoskopie bei der Diagnosesicherung schwer nachweisbarer Dünndarm-Blutungen und den ergänzenden Einsatz der Laparoskopie als effizientes minimal-invasives Therapieverfahren.