Aktuelle Dermatologie 2007; 33 - A18
DOI: 10.1055/s-2007-988817

Freie Radikale – Antioxidantien

T Grune 1
  • 1Lehrstuhlinhaber Istitut für biologische Chemie und Ernährungswissenschaft, Stuttgart Hohenheim

Durch vielfältige Umweltbelastungen und durch den endogenen Stoffwechsel ist die Haut ständig einem oxidativen Stress ausgesetzt. Gegen die Wirkungen des oxidativen Stresses ist in der Evolution ein vielschichtiges Schutzsystem entstanden, dass zum Teil auf enzymatische Prozesse und zum anderen auf Antioxidantien beruht. Damit ist die Haut auf eine ausreichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen sowie Vitaminen angewiesen, die über die Ernährung zugeführt werden müssen. Über eine Supplementation durch Nahrungsmittel bzw. über lokale Applikationen kann die Hautversorgung verbessert und evtl. günstige Effekte in der Stressresistenz der Haut erzielt werden.

Die Versorgung der Haut mit entsprechenden Nährstoffen ist sowohl entscheidend für die akute Stressreaktivität als auch für chronische Prozesse, wie die Hautalterung.

Der Altersprozess humaner Haut ist vor allem in der Dermis lokalisiert. Die dort lokalisierten Fibroblasten unterliegen einem Alterungsprozess, der mit einer dramatischen intrazellulären Proteinoxidation verbunden ist. Das Ungleichgewicht zwischen der Bildungsrate oxidierter Proteine und deren Abbau führt zu einer Ablagerung oxidierter Proteinformen.

Die Alterung der Haut kann durch die Sonnen- oder UV-Exposition beschleunigt werden. Dieser Prozess als Photoaging bezeichnete Prozess führt zu dramatischen Veränderungen in der Dermis. Aus dem UV-Spektrum des Sonnenlichts ist nur das UVA in der Lage in diesen Hautbereich zu gelangen und dort die entsprechenden Veränderungen hervorzurufen.

Unsere Untersuchungen zeigten, dass der intrazellulären Proteinoxidation im normalen Alterungsprozess und im UVA-induzierten Photoaging eine zentrale Rolle zukommt.

Photoaging kann sowohl durch diätetische Maßnahmen, Nahrungsmittelsupplementationen oder lokale Applikation beeinflusst werden.