Ultraschall Med 2007; 28 - V_3_21
DOI: 10.1055/s-2007-988932

Indikation zur weiterführenden Ultraschalldiagnostik im 2. Trimenon an einem tertiären Zentrum für Pränatalmedizin

S Götz 1, T Frimmel-Müller 1, I Juhasz-Böss 1, O Ortmann 1, U Germer 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg am Caritaskrankenhaus St. Josef, Regensburg, Germany

Fragestellung: Mit steigendem Anteil an Risikoschwangeren müsste der Bedarf an weiterführender Ultraschalldiagnostik steigen. Vorliegende Untersuchung analysiert die Indikationen zu weiterführender Ultraschalldiagnostik im 2. Trimenon an einem Zentrum für Pränatalmedizin.

Methode: Eingeschlossen wurden Schwangere, die von 2004–2007 in der 20.-22. SSW zur weiterführenden Diagnostik zugewiesen wurden. Die Erfassung von Indikation zur Zuweisung, sowie biometrische Daten der Schwangeren und Feten erfolgte prospektiv in der PIA Datenbank der Firma Viewpoint. Die Zuweisungen wurden unterteilt in maternale, fetale, anamnestische Indikationen, sowie auffällige Biochemie. Eine Adipositas wurde definiert ab einem BMI >29, ein BMI >26 als Übergewicht vor der Schwangerschaft.

Ergebnisse: 1773 Einlingsschwangerschaften wurden in die Studie eingeschlossen. Die Indikationen verteilten sich dabei wie folgt:

maternal: 74,6% (1322/1773)

fetal: 22,9% (406/1773)

anamnestisch: 39,2% (695/1773)

auffällige Biochemie: 3,8% (67/1773)

Bei 37,6% (667/1773) der Schwangerschaften lagen mehr als eine Indikation zur Zuweisung vor. Unter den maternalen Indikationen war die Altersindikation mit 60,1% (794/1322) am häufigsten, gefolgt von maternalen Erkrankungen mit 27,8% (368/1322). Unter den präexistenten Erkrankungen kam der Diabetes mit 25,5% (94/368) am häufigsten vor, gefolgt von art. Hypertonie mit 8,7% (32/368). 9,9% der Schwangeren wurden als übergewichtig eingestuft und 13,0% der Fälle als adipös.

Diskussion: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Zuweisung zur weiterführenden Diagnostik im 2. Trimenon derzeit überwiegend aus maternaler Indikation erfolgt. Bei ansteigendem Lebensalter und zunehmendem Anteil übergewichtiger Schwangerer mit adipositasassoziierten Erkrankungen ist eine weitere Zunahme des Bedarfs an weiterführender Diagnostik zu erwarten.