Ultraschall Med 2007; 28 - V_3_23
DOI: 10.1055/s-2007-988934

Sepsis und akutes Abdomen zwei Monate nach Embolisation eines uterinen Leiomyoms

B Stoiber 1, R Goetz 2, M Elsässer 1, A Scharf 1
  • 1University of Heidelberg, Obstetrics and Gynecology, Heidelberg, Germany
  • 2University of Heidelberg, Radiology, Heidelberg, Germany

Eine 43-jährige Patientin stellte sich mit akuten Unterbauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Schwächegefühl in unserer Klinik vor. Anamnestisch berichtete sie von der Embolisation eines 20×20cm großen Leiomyoms des Uterus 2 Monate zuvor. Postinterventionell entwickelte die Patientin intermittierende vaginale Blutungen, begleitet von Unterbauchschmerzen und Fieberschüben.

Zum Aufnahmezeitpunkt war die Patientin hypoton (RR 90/50), hatte 39°C Temperatur, begleitet von einer Leukozytose (23990/ml), Anämie (Hb 7,7g/dl) und erhöhtem CRP (121mg/l). Die körperlichen Untersuchung zeigte eine Resistenz, die sich bis in das Epigastrium erstreckte.

Sonographisch fand sich ein deutlich vergrößerter Uterus, der die untere Thoraxapertur erreichte. Intracavitär stellte sich ein Myom mit einer Metrik von ca. 18×18cm, das im Z.n. Embolisation eine massive Liquifikation zeigte. Bei zunehmenden Schmerzen und Übelkeit wurde eine notfallmäßige adominelle Hysterektomie durchgeführt: Die histopathologische Untersuchung ergab einen Uterus von 5900g, mit einem 19×18×16cm großen Myom, welches ausgefüllt war von nekrotischem Material und Pus. Am 6. postoperativen Tag konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden.

Der Fall illustriert, dass die uterine Myomembolisation ein potentiell komplikationsbehaftetes Verfahren darstellt. Ein intensives postinterventionelles Monitoring wird empfohlen. Dabei scheint die Komplikationsrate abhängig von der Myomgröße zu sein. Eine differenzierte Indikationsstellung ist daher zu beachten.

Abb. 1: Uterus myomatosus intraoperativ

Abb. 2: Zentral nekrotische Myom