Ultraschall Med 2007; 28 - P_7_1
DOI: 10.1055/s-2007-989038

Die intraoperative Sonographie: Ein wertvolles Hilfsmittel bei der brusterhaltenden Operation des okkulten Mammakarzinoms

A Haid 1, M Knauer 1, S Dunzinger 1, Z Jasarevic 2, A Schuster 3, E Wenzl 1
  • 1Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Feldkirch, Austria
  • 2Landeskrankenhaus Feldkirch, Institut für Pathologie, Feldkirch, Austria
  • 3Landeskrankenhaus Feldkirch, Zentrales Röntgeninstitut, Feldkirch, Austria

Ziel: Mammakarzinome werden zunehmend in einem frühen, nicht tastbaren Stadium diagnostiziert. Die auch für die Prognose entscheidende Resektion des Primärtumors mit ausreichend gesundem Resektionsrand stellt in solchen Fällen für den Chirurgen eine Herausforderung dar. Primäres Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Überprüfung der Tauglichkeit der intraoperativen Sonographie in der Hand des Chirurgen selbst.

Methode und Patienten: Zwischen 07/2001 und 10/2006 kamen am LKH-Feldkirch insgesamt 567 Patientinnen mit einem operablen Mammakarzinom zur Behandlung. In 360 Fällen waren die Läsionen nicht tastbar. Bei 299 Patientinnen mit nur sonographisch gut sichtbaren Tumoren kam intraoperativ der Ultraschall, bei 61 Patientinnen nur mammographisch sichtbaren Läsionen (Gruppe 2) die präoperative Drahtnadelmarkierung zur Anwendung.Es handelt sich dabei um eine nicht randomisierte Studie mit prospektiver Datenerfassung.

Ergebnisse: Sowohl mit der Sonogaphie als auch nach präoperativer Drahtmarkierung konnten alle Tumore aufgefunden werden. In der Gruppe 1 mit Ultraschallanwendung gelang es, den Tumor primär ohne metachrone Zweitresektion in 81%, in der Gruppe 2 in 62% komplett zu entfernen (p<0.00228, Fisher's Exact-Test). Der mittlere freie Resektionsrand war in der Gruppe 1 mit 4,7mm deutlich kleiner (p<0.0001, Mann-Withney U-Test) als in der Gruppe 2, brusterhaltende Operationen waren in Gruppe 1 in 88%, in Gruppe 2 in 75% möglich.

Schlussfolgerung: Die intraoperative Ultraschallanwendung erwies sich als sichere Methode in der Auffindung und vorallem der topographischen Orientierung während der Tumorexzision. Neben organisatorischen Vorteilen kann der Patientin die unangenehme präoperative, zeit- und personalaufwendige Nadelmarkierung erspart werden. Mit Ultraschall gelingt es, den Tumor zentral im Präparat, gewebesparend, in einem hohen Prozentsatz brusterhaltend zu exzidieren.