Rofo 2007; 179(10): 1006
DOI: 10.1055/s-2007-990992
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Pathologische Mammografie - Verbessern elektromagnetische Verfahren den Kontrast?

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Publication Date:
25 September 2007 (online)

 

Bei radiologisch dichtem Drüsengewebe besitzt die Mammografie einen niedrigen positiven prädiktiven Wert. Bisherige Daten legen nahe, dass sich mit nichtionisierenden elektromagnetischen Untersuchungsverfahren in diesen Fällen der Kontrast erhöhen lässt und maligne Läsionen so besser zu entdecken sind. S. P. Poplack et al. legten kürzlich zu dieser Hypothese eine neue prospektive Studie vor. Radiology 2007; 243: 350-359

In ihre Untersuchung bezogen die Autoren 97 Frauen im Alter zwischen 35 und 81 Jahren ein, bei denen sich in der Mammografie ein suspekter Befund gezeigt hatte. Ihnen stellten sie 53 Frauen mit unauffälliger Routine-Mammografie gegenüber. Sämtliche Aufnahmen wurden zunächst noch einmal begutachtet und gemäß BI-RADS (Breast Imaging and Reporting Data System) klassifiziert. Anschließend unterzogen sich die Teilnehmerinnen nichtionisierenden elektromagnetischen Untersuchungsverfahren, wobei sämtliche Geräte Prototypen waren. Es handelte sich dabei um elektrische Impedanzspektroskopie, Mikrowellenspektroskopie sowie Infrarot-Spektraltomografie. In der auffälligen Region überprüften die Autoren, ob sich durch die ergänzenden Verfahren wichtige zusätzliche Informationen gewinnen ließen. Als Vergleichsstandard dienten bei den Teilnehmerinnen mit auffälligem Befund die Biopsieergebnisse bzw. Operationspräparate.

Von den 97 Teilnehmerinnen mit auffälligem Mammografiebefund hatten 31 ein Karzinom, 49 fibrozystische Veränderungen, 11 Fibroadenome und 6 weitere benigne Anomalien. Mit den elektromagnetischen Methoden ließen sich bei den auffälligen Stellen Kontrastverhältnisse zwischen 150 und 200% im Vergleich zum normalen Drüsengewebe der gleichen Seite erzielen. Die Analyse der "receiver operating curve" (ROC) dieser Verfahren erbrachte für Karzinome bei Patientinnen mit BI-RADS-4- und -5-Röntgenbefunden Flächen unter der Kurve von 0,67-0,81 im Vergleich zu Teilnehmerinnen mit BI-RADS 1.

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