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DOI: 10.1055/s-2007-990993
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Qualitätssicherung in der Radiologie - Führungsqualität anstreben und evaluieren
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. September 2007 (online)
Patienten bzw. Patientinnen und Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen können die Qualität der Radiologie ihres Spitals intuitiv recht gut beurteilen. Sie werden auch nicht bezweifeln, dass gute Qualität der Führung einen Einfluss auf die Ergebnisqualität hat - wobei auch in gut geführten radiologischen Institutionen mit einer Fehlerrate von 3,5-4% zu rechnen ist [Berlin L. AJR Am J Roentgenol 2007; 188: 1173-1178]. Lässt sich der Einfluss guter Führung auf die Qualität aber messen?
Tab. [1] listet die Führungsgrundsätze auf, die in den letzten 13 Jahren in der Radiologie am Kantonsspital Münsterlingen (46 000 radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungen pro Jahr) in gemeinsamer Arbeit mit den Mitarbeitern entwickelt wurden. Wir haben damit positive Erfahrungen gemacht und wir schneiden in der intuitiven Eigen- sowie Fremdbeurteilung gut ab. Den Einfluss der Führung auf die Ergebnisqualität zu messen, ist allerdings schwierig, wenn nicht gar unmöglich, insbesondere in einem diversifizierten Routinebetrieb in komplexer Umgebung. Für die Beurteilung der Führungsqualität ziehen wir deshalb die in Tab. [2] aufgeführten formellen und informellen Kriterien hinzu. Als Beispiel sei der Krankenstand der Abteilung aufgeführt (Abb. [1]). Wichtig sind die ständige Beobachtung der informellen Parameter sowie die Wiederholung der Messungen der formellen Indikatoren über die Jahre.
Tab. 1 Führungsgrundsätze in der Radiologie im Kantonsspital Münsterlingen
Tab. 2 Indikatoren zur Beurteilung der Führungsqualität
Abb.1 Krankenstand.
Wir streben somit systematisch eine gute Führungsqualität in der Radiologie an. Zu deren Beurteilung verlassen wir uns nicht auf komplexe und schwierige Messungen der Ergebnisqualität, sondern auf informelle und formelle Indikatoren. Damit kann der Aufwand der Erhebungen bei guter Aussagekraft auf ein auch andernorts zu bewältigendes Maß reduziert werden. Wünschenswert sind Vergleiche mit anderen, ähnlich ausgerichteten Spitälern.