ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2007; 116(9): 398-406
DOI: 10.1055/s-2007-991502
Originalia

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Einfluss verschiedener Bleichsysteme auf den Zahnschmelz - Eine rasterelektronenmikroskopische und mikroanalytische Studie

Influence of Various Bleaching Systems on Dental Enamel - A Scanning Electron Mikroscopic and Microanalytic StudyL. Markovic, J. Kiene, S. Heine, W. H. Arnold, P. Gängler
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Publication Date:
28 September 2007 (online)

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Das Ziel dieser In-vitro-Studie war es, einen Langzeiteffekt 4 verschiedener Bleichmittel auf den menschlichen Zahnschmelz zu simulieren. Dazu wurden eine mikromorphologische Untersuchung der gebleichten Schmelzoberfläche mit dem Rasterelektronenmikroskop und eine energiedispersive radiografische Mikroanalyse der Elemente Calcium, Phosphor und Kohlenstoff durchgeführt und mit den Ergebnissen ungebleichter Regionen verglichen. Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den gebleichten und ungebleichten Regionen für die EDX-Messung der Elemente Ca, P und C festgestellt werden. Beim Vergleich der Gewichtsprozentwerte für Kohlenstoff wurde jedoch bei nahezu allen Zahnproben eine Tendenz zur Verringerung des Kohlenstoffanteils nach erfolgtem Bleichvorgang beobachtet - wenn auch nicht statistisch signifikant. In der rasterelektronenmikroskopischen Untersuchung konnte für das am höchsten konzentrierte professionelle Bleichmittel ein hochsignifikanter Unterschied zwischen den Prismenkern-Durchmessern von gebleichtem und ungebleichtem Schmelz ermittelt werden. Der statistische Unterschied variierte in den niedriger konzentrierten Bleichmittelgruppen (2 Bleichmittel zur häuslichen Anwendung und ein professionelles Bleichmittel) zwischen nicht signifikant und hochsignifikant. Es lässt sich die Hypothese ableiten, dass die organischen Schmelzschichten Pellicula und Cuticula nach simulierter Langzeitapplikation von Bleichmitteln angegriffen werden. Daraus resultieren eine vermehrte Freilegung der Schmelzprismenkerne und eine Zunahme des Schmelzprismenkern-Durchmessers ohne eine Auflösung der Schmelzprismenperipherie.

The purpose of this in vitro study was to evaluate the simulated long term effects of 4 different bleaching agents on human enamel. Surface micromorphology assessments by SEM and microanalysis of the elements Ca, P, C were performed and compared to the results of the unbleached regions. There was no statistical difference between bleached and unbleached regions referring to the amount of Ca, P and C. However, the weight percent of C in nearly all bleached regions has decreased. In the scanning electron microscopic analysis a highly significant statistical difference between the increased prism core diameter and the number of open cores of bleached areas compared to normal enamel was observed for the highest concentrated in-office bleaching agent. The statistical difference varies in lower concentrated bleaching groups containing two home-bleaching and one in-office bleaching agent between non significant and highly significance. It is hypothesized that the organic enamel layer (pellicle and cuticle) is dissolved after exposure to simulated long term application of high percentage agents. Consequently, the diameter increases without disintegrating the periphery of the prisms.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. med. dent. Ljubisa Markovic

Abteilung für Konservierende Zahnheilkunde Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Universität Witten/Herdecke

Alfred Herrhausen-Str. 50

58445 Witten

Email: Ljubisa.Markovic@uni-wh.de