Z Gastroenterol 2007; 45 - A_36
DOI: 10.1055/s-2007-992729

Plasmozytom-induzierte Amyloidose als seltene Differentialdiagnose einer Gastroparese

R Hamacher 1, C Schlag 1, N Böhm 2, C Lersch 1, A Meining 1, RM Schmid 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
  • 2Institut für Röntgendiagnostik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Gastroparese ist definiert als verzögerter Transit von Speisen vom Magen in das Duodenum ohne Vorliegen einer mechanischen Obstruktion. Die Ursachen einer Gastroparese sind vielfältig (u.a.Diabetes mellitus, neurogen, neoplastisch, idiopathisch).

Wir berichten über den Fall einer 65-jährigen Patientin, die sich in unserer Klinik mit dem Verdacht auf eine Gastroparese vorstellte. Bei unauffälliger Gastroskopie zeigte sich in der Bildgebung eine Stenose mit zirkulärer Wandverdickung im Bereich des Magenausgangs. Im Biopsiematerial aus der verdickten Magenwand waren reichlich Amyloidablagerungen nachweisbar. Der Nachweis von Bence-Jones-Proteinen vom Lambda-Typ im Urin sowie der Nachweis einer Knochenmarksinfiltration führten zur Diagnose eines Plasmozytoms mit Leichtkettenrestriktion vom Typ Lambda.

Bei unklarer Gastroparese sollte demnach auch an die Differentialdiagnose einer gastrointestinalen Amyloidose und das Vorliegen eines Plasmozytoms gedacht werden.