Z Gastroenterol 2007; 45 - A_40
DOI: 10.1055/s-2007-992733

Intravenöse Applikation von Fluorescein im Rahmen der konfokalen Lasermikroskopie: Evaluation der Bildqualität sowie der Kontrastierung im zeitlichen Verlauf

V Becker 1, S von Delius 1, RM Schmid 1, A Meining 1
  • 1Med. Klinik, Klinikum rechts der Isar, München

Hintergrund:

Die konfokale Lasermikroskopie (CLSM) ermöglicht eine histologische Gewebsdiagnostik in-vivo während einer endoskopischen Untersuchung. Zur Kontrastierung wird zumeist eine Fluorescein-Natrium-Lösung verwendet, die intravenös appliziert wird. Bisher existieren jedoch keine Daten über den zeitlichen Verlauf der Bildqualität sowie der Kontrastierung nach intravenöser Applikation von Fluorescein. Ziel der vorgestellten Untersuchung ist die Evaluation des Zeitintervalls mit der höchsten Bildqualität und Kontrastierung nach intravenöser Applikation von Fluorescein im Rahmen der konfokalen Lasermikroskopie.

Methoden:

Hierzu wurde die Schleimhaut des proximalen Magens von 4 anästhesierten Schweinen mit einer portablen konfokalen Lasermikroskopiesonde (Cellvizio®-GI, Mauna Kea Technologies, Paris), die durch den Arbeitskanal eines Standardendoskops eingeführt wurde, untersucht. Nach intravenöser Applikation von 1% Fluorescein-Natrium-Lösung (0,1ml/kg Körpergewicht) wurden konsekutiv nach 1, 3, 5, 8, 20, 30, 40, 50 and 60 Minuten einminütige Filmsequenzen aufgezeichnet. Aus den einzelnen Sequenzen wurden anschließend 20 repräsentative Ausschnitte (regions of interest/ROI) ausgewählt. Aus diesen einzelnen ROI wurden der mittlere Pixelwert sowie die Standardabweichung berechnet. Zur Bestimmung der Bildqualität wurde die signal-to-noise ratio (SNR) verwendet, die den Quotient aus dem mittleren Pixelwert sowie der Standardabweichung darstellt.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 560 Histogramme der entsprechenden ROIs ausgewertet. Die Tabelle zeigt die SNR zu den jeweiligen Zeitpunkten. Dabei verringert sich die Bildqualität nach 8 Minuten und erreicht die geringste Qualität nach insgesamt 30 Minuten. Die geringfügige Verbesserung der Bildqualität nach 40 Minuten kann durch mukosale Lecks, die zu einem Austritt von Fluorescein mit Ansammlung in den Kryptenöffnungen führen, erklärt werden.

Schlussfolgerungen:

Die beste Bildqualität und Kontrastierung des oberen Gastrointestinaltrakts im Rahmen der konfokalen Lasermikroskopie nach Applikation Fluorescein besteht innerhalb der ersten 8 Minuten. Diese Ergebnisse könnten eine Standardisierung der Untersuchungszeiten insbesondere bei wissenschaftlichen Arbeiten aber auch bei der Einführung dieser neuen Technik in die tägliche Routine ermöglichen.

Minuten nach i.v. Injektion

1

2

3

5

8

20

30

40

50

60

Signal to noise ratio (SNR)

1,4

1,3

1,4

1,6

1,4

0,8

0,1

0,8

0,5

0.8