Hochleistungstraining im Schwimmen führt zu chronischen Überlastungsschäden am Haltungs-
und Bewegungsapparat. Es treten muskuläre Dysbalancen auf, die Schäden wie die “Schwimmerschulter”
und das “Schwimmerknie” begünstigen. Mit isokinetischen Kraftmessungen an Schulter-
und Kniegelenken von 19 Leistungsschwimmern beiderlei Geschlechts konnten die muskulären
Dysbalancen im Vergleich zu Freizeitsportlern quantifiziert werden. Am Kniegelenk
zeigen die Leistungssportler verminderte Drehmomentmaxima in der Flexion. Am Schultergelenk
sind die Drehmomentmaxima bei der Adduktion dagegen um bis zu 75 % erhöht, eben so
die Werte für die Innenrotatoren der Schwimmer um ca. 25 %. Den Veränderungen in den
Beuger/Strecker-Relationen sollte durch ausgeglichene Trainingsprogramme entgegengewirkt
werden. Zusätzlich zum sportartspezifischen Krafttraining empfiehlt sich ein Ausgleichstraining
zur Kräftigung der Antagonisten und zur Dehnung der verkürzten tonischen Muskulatur.