Zusammenfassung:
79 Patienten wurden kernspintomographisch vor und nach i.v. Applikation von Gd-DTPA
wegen akuter Verletzungen oder chronischer Beschwerden des Kniegelenkes untersucht.
Die Kernspinaufnahmen wurden mit einer Feldstärke von 1,0 Tesla durchgeführt. Neben
den T1 -gewichteten Standardspinechosequenzen wurden vor allem FEDIF-Sequenzen durchgeführt.
Für die Auswertung wurden Aufnahmen der gleichen Sequenz vor und nach i.v. Gabe von
Gd-DTPA verglichen und nach der Sichtbarmachung und der Definition der Läsion mit
einem Punktescore beurteilt. Die statistische Auswertung sowie kasuistische Befunde
zeigten, daß die intravenöse Gd-Applikation bei Meniskopathien keine erhebliche Zusatzinformation
liefert, wohingegen bei Verdacht auf einen Meniskusriß die Häufigkeit der Diagnosestellung
durch Gd-DTPA deutlich erhöht wird. Bei proliferativen Prozessen ist die Abgrenzung
von Synovialmembran und Synovialflüssigkeit sehr gut möglich. Bei Kreuzbandverletzungen
ist der diagnostische Nutzen durch Gd-Applikation noch nicht endgültig gesichert.
Hingegen scheinen Kapsel- und Kollateralbandverletzungen mit Gadolinium besser darstellbar
zu sein. Bei der Chondropathia patellae können Begleitsynovialitiden als sekundäre
Reaktionen gut dargestellt werden.
Abstract
79 patients with acute or chronic lesions of the knee were evaluated by MRI prior
to and after application of Gd-DTPA. The MRI examination was performed by a 1.0 tesla
imager with SE as well as FEDIF sequences. These MR studies were compared prior to
and after intravenous Gd-DTPA application, focusing on the visibility and the definition
of a possible lesion, and scored with a 3-point score. Statistic analysis and case
analysis revealed that in patients with meniscus degeneration without a tear, Gd application
yields no additional diagnostic information. However, in patients with meniscus tears
Gd-DTPA significantly facilitates the definition of the lesion. Furthermore, Gd-DTPA
makes differentiation possible between the synovial fluid and the synovial membrane.
Whereas in cases with capsule or collateral ligament tears Gd-DTPA facilitates the
documentation of the lesion, we found no advantage in using Gd-DPTA in patients with
ACL tears. In patients with chondropathia patellae Gd-DTPA application supports the
visualization of the secondary synovial reaction.