Sportverletz Sportschaden 1991; 5(4): 193-198
DOI: 10.1055/s-2007-993587
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Okkulte ossäre Begleitverletzungen bei Verletzungen des Kniegelenkes

Occult Intraosseous Lesions after Knee InjuriesJ. Jerosch1 , W. H. M. Castro2 , A. Lahm1 , J. Assheuer3
  • 1Orthopädische Klinik und Poliklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. K.P. Schulitz)
  • 2Orthopädische Klinik und Poliklinik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Direktor: Prof. Dr. W. Winkelmann)
  • 3Institut für Radiologie, Genovevastr., Köln
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Publication Date:
12 January 2008 (online)

Zusammenfassung:

Nach unterschiedlichen Knieverletzungen zeigten sich bei negativem Röntgenbild im Kernspintomogramm bei 28 Patienten unterschiedliche ossäre Veränderungen. Diese konnten in 4 Gruppen unterschieden werden. l. Spongiöses Knochenödem: Hier finden sich im T1-gewichteten Bild unregelmäßig begrenzte Bezirke mit deutlichem Signalverlust. Diese Bereiche sind bis weit in den subchondralen spongiösen Bereich der Epiphyse - häufig sogar bis in die Metaphyse hinein - lokalisiert. In der T2-gewichteten Aufnahme zeigt sich ein leichter Signalanstieg, der jedoch noch bedeutend besser in der STIR-Aufnahme imponiert. 2. Subchondrale Fraktur mit Beteiligung der Kortikalis: In diesen Fällen konnten wir neben der Verletzung des spongiösen Bereiches auch deutliche Frakturlinien bis in den kortikalen Anteil von Tibia oder Femur nachweisen. Die bis zum Gelenkspalt reichenden Frakturlinien konnten wiederum sowohl auf T1-als auch auf T2-gewichteten Aufnahmen dargestellt werden. 3. Osteochondrale Frakturen: Bei 2 Patienten fanden wir reine osteochondrale Frakturen. Hierbei war jeweils der Gelenkknorpel mit einem kleinen Knochenfragment aus dem Verbund herausgelöst und minimal disloziert. 4. Subchondrale Sklerose: Bei diesen Patienten fand sich im T1-Bild ein Signalverlust unmittelbar im subchondralen Bereich ohne Unterbrechung der Kortikalis. Hierbei ergab sich jedoch keine Signalanhebung in der T2-gewichteten oder in der STIR-Aufhahme. Unsere Erfahrungen deuten darauf hin, daß isolierte Signalveränderungen im epiphysären spongiösen Knochen mit Signalanhebungen im STIR-Bild als Indikator für eine traumatische Läsion angenommen werden dürfen. Derartige Veränderungen traten mit einer hohen Koinzidenz zusammen mit ligamentären Verletzungen auf.

Abstract

In 28 patients with different knee injuries, we documented intraosseous lesions by MRI, although on plain X-rays no abnormality had been discovered. The intraosseous abnormalities seen by MRI were classified into four categories. 1. Cancellous bone oedema: this type of lesion showed a decrease of signal on T1 weighted images with irregular borders. These irregular areas were located in the epiphysis and sometimes even in the metaphysis. On T2 weighted images these areas showed an increased signal, which was even better visualised on short time recovery sequences. 2. Subchondral fracture with involvement of cortical bone: In these cases the involved area even reached the subchondral cortex. The fracture line could be visualised on T1- and T2-weighted images. 3. Osteochondral fractures: In two patients we found typical osteochondral fractures with a minimal displaced small fragment. 4. Subchondral sclerosis: In these cases there was a decrease of the signal on T1-weighted images. located directly adjacent to the subchondral cortical bone, without a fracture within the cortical bone and without any increase of signal on T2-weighted or STIR-images. According to our experience, isolated decrease in the signal within the subchondral cancellous bone adjacent to the knee joint, with an increased signal in STIR sequences can be taken as indirect signs for a traumatic lesion. These intraosseous lesions have a high coincidence with ligament injuries of the knee joint.

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