Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1998; 33(11): 722-725
DOI: 10.1055/s-2007-994843
Originalia

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Intubationsbedingte Zahnschäden - diagnostische und therapeutische Aspekte

Dental trauma during endotracheal intubation - diagnostic and therapeutic aspectsH. Deppe1 , W. Reeker2 , H.-H. Horch1 , E. Kochs2
  • 1Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. H.-H. Horch)
  • 2Institut für Anästhesiologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. E. Kochs) der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, München
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Klassifikation der Zahnverletzungen erfolgt überlicherweise in extra- und intraalveoläre Verletzungsformen, wobei letztere in Zahnwurzelfrakturen und Zahnluxationen eingeteilt werden. Wurzelfrakturen und Luxationen entstehen meist durch weiche Gewalteinwirkung über das Polster der Lippen, während direkte, harte Traumen Frakturen der Zahnkrone nach sich ziehen. In der Literatur finden sich nur wenige Studien zum intubationsbedingten Frontzahntrauma. Die Inzidenz wird dabei zwischen 1:1000 und 1:4000 angegeben. Anhand des eigenen Krankengutes wurde eine Inzidenz von 1:6000 gefunden. Bezüglich der Verletzungsarten waren in einem 7-Jahres-Zeitraum intubationsbedingt bei drei Patienten Zahnkronenfrakturen und bei 13 Patienten Zahnluxationen aufgetreten, von denen sich 11 bei einer vorbestehenden profunden Parodontopathie ereigneten. Zur Vermeidung intubationsbedingter Frontzahntraumen sollte eine sorgfältige Gebißevaluation erfolgen. Bei akuter Intubationsindikation kann dabei die Entfernung stark gelockerter Zähne sinnvoll sein. Bei vorbestehender profunder Parodontopathie ist eine prophylaktische Schienung zu empfehlen.

Summary

This study analysis 16 cases of dental injuries occuring during endotracheal intubation. The overall rate was 1 out of 6000 cases of intubation. As exspected, the upper jaw teeth are most often involved. Partial dislocations were the most common lesion, together with dental fractures. A well-documented dental evaluation before delivery of anesthetics and appropriate precautions and protective devices during intubation will prevent most dental trauma related to endotracheal intubation. Also, early use of dental and risk management services often will ensure timely resolution of such problems.

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