Fortschr Neurol Psychiatr 1999; 67(6): 256-260
DOI: 10.1055/s-2007-994974
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gabapentin in der Behandlung der akuten Manie

Gabapentin for the Treatment of Acute ManiaH.  Grunze1 , A.  Erfurth2 , B.  Amann1 , C.  Normann3 , J.  Walden3
  • 1Psychiatrische Universitätsklinik der LMU München
  • 2Klinik für Psychiatrie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • 3Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik, Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg
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Publication Date:
08 January 2008 (online)

Abstract

We present the case of a 60-year old bipolar-l-patient showing a rapid antimanic response to gabapentin after having been non-responsive to lithium and perazine. This case encouraged us to further evaluate the antimanic potency of gabapentin in an open label trial. 20 patients with acute mania were treated for up to 21 days with gabapentin in a dose range from 1200 to 4800 mg/ day. Ten patients were treated with gabapentin as add-on medication and ten patients were treated with a high dose of gabapentin alone. The BRMAS score declined significantly in patients with moderate mania, whereas gabapentin alone was not efficacious in patients with very severe mania. Keeping in mind the limitations of an open study, it can still be said that gabapentin as add-on medication with other effective mood stabilizers appears to be safe and efficacious in the treatment of moderate mania.

Zusammenfassung

Die Kasuistik eines 60jährigen Patienten mit einer dysphorischen Manie bei Bipolar-l-Störung wird vorgestellt. Bei vorausgegangenem Nichtansprechen auf Lithium und Perazin wurde eine schnell eintretende antimanische Wirkung von Gabapentin beobachtet. Aufgrund dieser Einzelfallbeobachtung wurde eine offene Untersuchung zur antimanischen Wirksamkeit von Gabapentin initiiert. 20 Patienten mit einer akuten Manie erhielten über die Beobachtungsdauer von 21 Tagen Gabapentin in einem Dosisbereich von 1200 mg bis 1800 mg/Tag. Dabei wurden 10 Patienten mit Cabapentin als Zusatzmedikation und 10 Patienten mit einer hohen Dosis Gabapentin als Monotherapie behandelt. Der BRMAS-Wert der wöchentlichen Einschätzung sank deutlich bei Patienten mit einer mittelschweren Manie, wohingegen Gabapentin als Monotherapie bei schwerer Manie keine Wirkung zeigte. Unter der Einschränkung der limitierten Aussagekraft einer offenen Untersuchung erscheint es jedoch so, als könnte für leichte bis mittelschwere Manien Gabapentin als Zusatzmedikament zu anderen antimanisch wirkenden Medikamenten eine sichere und affektstabilisierende Behandlung darstellen.

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