Aktuelle Dermatologie 2008; 34(1/02): 29-40
DOI: 10.1055/s-2007-995463
Tagungsbericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

18. Tagung der Arbeitsgemeinschaft „Mykologische Laboratoriumsdiagnostik” unter Schirmherrschaft der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft e. V. (DMykG) am 26. Oktober 2007 in Leipzig

18th Symposium of the Working Group ”Mycological Laboratory Diagnostics” Under the Auspices of the German Speaking Mycological Society at October 26th 2007 in LeipzigD.  Rimek1 , P.  Nenoff2 , J.  C.  Simon3
  • 1Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Bad Langensalza
  • 2Laboratorium für medizinische Mikrobiologie, Mölbis
  • 3Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig
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Publication History

Publication Date:
10 March 2008 (online)

Die 18. Tagung der Arbeitsgemeinschaft „Mykologische Laboratoriumsdiagnostik” fand Ende Oktober 2007 in Leipzig im Seminarraum der in ein neues Gebäude umgezogenen Hautklinik sowie im Mikroskopiersaal der Anatomie statt. Den Schwerpunkt bildeten in diesem Jahr die Sprosspilzinfektionen. Über 60 Teilnehmer - MTAs, Naturwissenschaftler, Mikrobiologen, Laborärzte, Dermatologen und Veterinäre - hörten vormittags praxisrelevante Vorträge rund um dieses Gebiet, bevor ihnen am Nachmittag in einem praktischen Teil Gelegenheit zur eigenständigen Differenzierung gegeben wurde. In den Vorträgen wurden neben aktuellen klinischen und diagnostischen Aspekten der Sprosspilzinfektionen auch zwei seltene Erreger abgehandelt.

Zunächst wurden die klinischen Aspekte verschiedener Sprosspilzinfektionen, der Candidose und Cryptococcose sowie Infektionen durch Malassezia, Trichosporon, Geotrichum und Saccharomyces, als Grundlage für eine plausible Labordiagnostik dargestellt. Zwei Vorträge widmeten sich der Empfindlichkeitstestung von Sprosspilzen, die immer noch von vielen Unsicherheiten geprägt ist. Neben der Vorstellung und Bewertung aktuell verfügbarer manueller Testmethoden wurde die Thematik ergänzt durch erste Daten der automatisierten Resistenztestung. Die Thematik der Sprosspilzdiagnostik wurde abgerundet durch die Präsentation der Möglichkeiten und Grenzen der infektionsserologischen Diagnostik von systemischen Candidosen.

Coccidioides immitis im Labor anzuzüchten, einen dimorphen Pilz der Risikogruppe 3, ist problematisch. Anhand eines Fallberichts wurden Erfahrungen zur Diagnostik und Therapie sowie zu den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen im Labor dargestellt.

Eine große Rolle in der Veterinärmykologie spielen Algen, Prototheca spp., die im Labor mit Sprosspilzen verwechselt werden können. Aktuelle Daten zu Klinik und Diagnostik dieser in der Humanmedizin seltenen Erreger wurden in dem letzten Vortrag präsentiert.

Der praktische Teil am Nachmittag betraf die Sprosspilzdifferenzierung und wurde von Herrn Dr. Herrmann und Herrn Prof. Nenoff vom Labor für medizinische Mikrobiologie in Mölbis und von Frau PD Dr. Rimek vom TLLV, Bad Langensalza bestritten. Parallel zur bildlichen und mündlichen Vorstellung von typischen Eigenschaften häufiger Sprosspilzarten wurde ausführlich Gelegenheit gegeben, selbst zu mikroskopieren. Einen Schwerpunkt bildete die phänotypische Unterscheidung von Candida albicans, Candida dubliniensis und Candida africana. Hierzu wurden Keimschlauchteste auf Mueller-Hinton-Agar, Chromagar Candida-Platten, Staib-Agar und Reis-Agar zur Bewertung von Koloniemorphologie und -farbe sowie der Mikromorphologie präsentiert. Den zweiten Schwerpunkt stellte die mikroskopische Untersuchung von 13 verschiedenen Sprosspilz- und Schimmelpilzarten auf Reis-Agar dar, einer im Zusammenspiel mit Chromagar und biochemischer Untersuchung nach wie vor praktikablen und preiswerten Identifizierungsmöglichkeit.

Korrespondenzadresse
PD Dr. med. Dagmar Rimek
Thüringer Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz
Dezernat Medizinische Mikrobiologie
Tennstedter Str. 8/9
99947 Bad Langensalza
Email: dagmar.rimek@tllv.thueringen.de

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