Abstract
Sexual dysfunctions appear to be frequently occurring adverse events in treatment
with antidepressants. Due to methodological reasons, a reliable estimation of the
frequency of such events is currently not yet possible. There is evidence, that antidepressants
could be differentiated with respect to their potency and specificity for disturbances
of certain sexual subfunctions according to their pharmacological profile. With SSRIs
in particular impaired functions of orgasm and ejaculation can be observed. No deteriorations
are reported for buproprion and an improvement of sexual dysfunctions within the course
of treatment for moclobemide. Viloxazine and trazodone appear to possess marked stimulating
effects on libido and erectile functions. Generally the incidence of sexual adverse
events is underestimated, although there is a pronounced impact on patient compliance.
Taking into account this well documented side effect, sexual impairments should be
monitored carefully within antidepressive treatment.
Zusammenfassung
Sexuelle Dysfunktionen scheinen unter der Behandlung mit Antidepressiva häufige unerwünschte
Ereignisse (UE) darzustellen. Die zuverlässige Abschätzung ihrer Häufigkeit ist aufgrund
methodischer Probleme gegenwärtig noch nicht möglich. Es bestehen Hinweise darauf,
daß sich Antidepressiva in Abhängigkeit von ihren pharmakologischen Wirkeigenschaften
sowohl bez. des Ausmaßes der Beeinträchtigung als auch der Spezifität für bestimmte
sexuelle Teilfunktionsstörungen differenzieren lassen könnten. Unter SSRI sind insbesondere
Beeinträchtigungen der Orgasmusfähigkeit und Ejakulationsfahigkeit zu beobachten.
Keine Beeinträchtigungen sind für Buproprion, eine Verbesserung sexueller Funktionen
im Laufe der Behandlung für Moclobemid beschrieben worden. Viloxazin und Trazodon
scheinen ausgeprägt steigernde Wirkungen auf Libido bzw. erektile Funktionen zu besitzen.
Die Inzidenz sexueller UE wird in der Regel unterschätzt, obwohl diese eine erhebliche
Auswirkung auf die Compliance haben. Aufgrund des Ausmaßes der vorliegenden Berichte
in der Literatur scheint die Beachtung sexueller Beeinträchtigungen unter antidepressiver
Therapie angezeigt.