Zusammenfassung
Eine akute respiratorische Insuffizienz, hervorgerufen durch hochgradige laryngeale
oder tracheobronchiale Stenosen, stellt ein für den Patienten akut lebensbedrohendes
Zustandsbild dar und zwingt Anästhesisten und Chirurgen zu sofortigem Eingreifen.
Das therapeutische Ziel ist die rasche Wiederherstellung der Luftwege durch Eröffnung
der Stenose oder endobronchiale Schienung. Während dieser Eingriffe kann die Beatmung
der Patienten mittels Jetventilation Über dünne Tuben oder Katheter, die translaryngeal
oder percutan transtracheal plaziert werden, erfolgen. Bei Lage der Katheterspitze
distal der Stenose besteht ein beträchtliches Risiko für die Entstehung eines Barotraumas.
Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, festzustellen, ob bei Beatmung mittels Superponierter
Hochfrequenz-Jetventilation (SHFJV) Über ein modifiziertes Beatmungslaryngoskop auch
bei Zufuhr des Atemgases proximal einer hochgradigen Stenose ein suffizienter Gasaustausch
erzielt werden kann. Weiters sollte geprüft werden, ob sich diese Beatmungstechnik
auch für die Implantation von Tracheal- und Bronchial Stents eignet.
Methodik: Wir haben die SHFJV Über das Jet-Laryngoskop (Beatmungsdauer 15 Minuten bis 2 Stunden)
bei 14 Patienten mit hochgradigen laryngealen Stenosen, davon 4 Kindern, und bei 12
Patienten mit tracheobronchialen Stenosen in totaler intravenöser Anästhesie durchgeführt.
Hämodynamische Parameter und arterielle Blutgasanalysen wurden in 5minütigen Abständen
registriert. Nach der Eröffnung der Stenose durch den Chirurgen wurde die Jetbeatmung
beendet und die Narkose unter Maskenbeatmung ausgeleitet.
Ergebnisse: Mittels SHFJV waren Oxygenisierung und Ventilation sowohl bei laryngealen Stenosen
(niedrigster Mittelwert paO2 117,5 ± 43 mmHg, höchster Mittelwert paCO2 47,3 ± 11,6 mmHg), als auch bei den ttacheobronchialen Stenosen (niedrigster Mittelwert
paO2 125 ± 77 mmHg, höchster Mittelwert paCO2 53,3 ± 18 mmHg) zu jedem Zeitpunkt der Operation zufriedenstellend. Hämodynamisch
waren alle Patienten während des gesamten Eingriffes stabil, alle wiesen postoperativ
eine suffiziente Spontanatmung auf.
Schlußfolgerung: Die untersuchte Beatmungsform ermöglicht eine kontinuierliche Beatmung sowohl während
der endoluminalen Schienung des Bronchialsystems als auch während der Eröffnung von
laryngealen Stenosen. Die Anwendung der SHFJV Über das Jet-Laryngoskop erleichtert
sowohl für den Anästhesisten, als auch für den Chirurgen das schwierige Management
beim Vorliegen hochgradiger laryngealer oder tracheobronchialer Stenosen und erhöht
die Sicherheit für den Patienten.
Summary
Stenotic process of the laryngeal and/or tracheobronchial system may lead to dyspnoea
which can become life threatening.
Objective: The object of our study was to determine whether sufficient gas exchange can be ensured
in patients with a massive stenosis of the respiratory tract applying the Superimposed
High-Frequency-Jet-Ventilation (SHFJV) via the jet laryngoscope. Further, it was to
be determined whether SHFJV can be applied for insertion of endoluminal stents into
the tracheo-bronchial system.
Method: SHFJV was applied using the Bronchotron-ventilator (capable of generating simultaneous
low frequency and high frequency jets) and the laryngoscope, basically a modified
endoscopy tube permitting simultaneous application of two jet modes. SHFJV was performed
in 14 patients (including 4 children) suffering from massive laryngeal stenosis and
in further 12 patients with stenosis of the tracheo-bronchial system. In all patients
total intravenous anaesthesia was performed.
Results: In the patients with laryngeal stenosis the average paO2 was 117.5 ± 43 mmHg, and the mean paCO2 47.3 ± 11.6 mmHg. In the patients with stenosis of the tracheo-bronchial system the
mean paO2 was 125 ± 77 mmHg and the average paCO2 53,3 ± 18 mmHg.
Conclusions: The SHFJV technique presents the possibility to ventilate the patients continuously
for surgical procedures even with massive stenosis of the respiratory tract. The application
of SHFJV via the jet laryngoscope not only enables the anaesthesist to ventilate this
group of patients but also helps the surgeon and therefore results in more safety
for the patient.