Zusammenfassung
Das endonasale Schwellgewebe ist seit nunmehr fast 150 Jahren immer wieder Gegenstand
morphologischer Untersuchungen, wobei die Mehrzahl der Arbeiten mit grundlegend neuen
Erkenntnissen aus der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts stammt und mit den Namen
Kölliker, Kohlrausch sowie Zuckerkandl verbunden ist. Die vaskulären Strukturen, die
wir mit dem Begriff "Schwellgewebe oder -gefäße” beschreiben, sind an verschiedenen
Stellen innerhalb der Nasenschleimhaut lokalisiert. Besonders häufig scheinen sie
jedoch an der unteren Nasenmuschel vorzukommen. Über die komplexen funktionellen Zusammenhänge
in Verbindung mit den morphologischen Besonderheiten dieser Strukturen besteht bis
heute keine endgültige Klarheit, die den Schwellvorgang innerhalb der Nasenschleimhaut
erklären könnten. In der vorliegenden Untersuchung wurde an menschlichen Nasenmuschelpräparaten
licht- und transmissionselektronenmi-kroskopische Studien unternommen, die sich vorzugsweise
mit der Struktur und Ultrastruktur der muskulären Wandbestandteile des endonasalen
Schwellgefäßsystems befassen. Bereits lichtmikroskopisch ließen sich Unterschiede
im Wandbau des Schwellgewebes in Abhängigkeit von der Lokalisation feststellen. Die
elektronenmikroskopische Auswertung zeigte, dass die Muskelzellen der epithelnah gelegenen
Bestandteile dieser Gefäße zwar zarter und weniger dicht angeordnet sind als in den
tieferen Abschnitten der Lamina propria, trotzdem ließen sich auch hier mehrere Lagen
von Muskelfasern in der Gefäßwand nachweisen. Die Basalmembran der glatten Muskulatur
des endonasalen Schwellgewebes wies Unterschiede bezüglich Kontinuität und Anzahl
der Schichten auf. Die Ergebnisse werden mit in der Literatur zitierten Resultaten
verglichen.
Summary
The cavernous tissue of the nose has been studied morphologically for now more than
150 years. Even though the majority of new findings was already described in the second
half of the last Century and is associated with scientists like Kölliker, Kohlrausch
and Zuckerkandl. The vascular structures, usually described as “cavernous tissue”
or “swell bodies” are located in different parts of the nasal mu-cosa, but mainly
in the inferior turbinate. In the present paper the author demonstrates the results
of his studies on the structure and ultrastructure ofsmooth muscle components of nasal
swell bodies based on light - and transmission-electron micro-scopic findings. Light
microscopic observations already reveal the differences in vascular wall structure
between areas adjacent to the epithelium and those parts of the vessels located in
the deeper parts of the tunica propria. Ultrastructural examination shows differences
in size and density of smooth muscle cells in different parts of the cavernous tissue;
it also demonstrates the variant appearance of the basal lamina of these muscle cells.
The results are discussed and compared with the appropriate literatur.
Schlüsselwörter
Nasenschleimhaut - Schwellgewebe - Lichtmikroskopie - Transmissionselektronenmikroskopie
Key words
Nasal mucosa - Swell bodies - Light micros-copy - Transmission electron microscopy