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DOI: 10.1055/s-2007-997910
Ein Beitrag zur Klinik und Histopathologie der Mittelohrtuberkulose*
Middle Ear Tuberculosis - A Clinical and Histopathological Record * Auszugsweise vorgetragen auf der 96. Jahrestagung der Vereinigung Westdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte, Bochum, 8./9.5.1992.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Unter 2700 Mittelohroperationen, die zwischen 1986 und 1992 an der Hamburger Univ.-HNO-Klinik durchgeführt wurden, ließ sich in 5 Fällen (0,2 %) eine Mittelohrtuberkulose nachweisen. Anhand des eigenen Krankengutes und Darstellungen der neueren Literatur läßt sich ein Wandel des heute recht seltenen Krankheitsbildes feststellen. Im Gegensatz zu tradiertem Lehrbuchwissen spielen klassische Symptome wie z.B. multiple Trommelfellperforationen heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Symptomatik ist höchst unspezifisch, eine klinische Abgrenzung zur unspezifischen chronisch-granulierenden Otitis media und Mastoiditis fällt meist recht schwer. Als Therapie der Wahl hat sich die Radikaloperation des betroffenen Ohres mit gleichzeitiger Chemotherapie herausgestellt, da konservatives Vorgehen meist zu Rezidiven führt. Die Ursache hierfür liegt in den histopathologischen Veränderungen im Bereich der Mittelohrschleimhaut und des Knochens, bei denen man eine proliferativ-indurative Form von einer exsudativ ulzerös-nekrotisierenden unterscheidet. Anhand aktueller Befunde sowie historischer Präparate der Wittmaack'schen Felsenbeinsammlung werden die pathologischen Veränderungen im Mittelohr aufgezeigt.
Summary
During the past few decades the clinical features of middle ear tuberculosis have changed. Hence, clinical differentiation between tuberculous and non-specific proliferative Otitis media and mastoiditis is now difficult. Between 1986 and 1992 five cases of tuberculous Otitis media were treated surgically in the ENT-Dept. of the University of Hamburg, representing 0,2 % of all performed middle ear Operations. According to our experience the therapy of choice is the open mastoid cavity with subsequent chemotherapy to avoid recurrent infections. The advantages of this procedure are proven by actual histopathological findings as well as by the analysis of historical microsections of the Wittmaack temporal bone collection: according to these findings, two different types of histopathological alterations canbe differentiated.
Schlüsselwörter
Mittelohrtuberkulose - Radikaloperation - Histopathologische Veränderungen
Key words
Tuberculous otitis media - Open cavity surgery - Histomorphological alterations