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DOI: 10.1055/s-2007-998152
Eine pathophysiologische These zur Entstehung von Larynx-Karzinomen
A Pathophysiological Thesis for the Development of Laryngeal CarcinomaPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung
Es wird die Notwendigkeit der dauernden Reinigung unseres Atemwegssystems durch den mukoziliären Transport und die besondere Bedeutung dieses Mechanismus im Rahmen der Krebsentstehung diskutiert. Gerade im Kehlkopfbereich müssen sämtliche in der Schleimschicht der unteren Atemwege gefangenen Partikel und Substanzen in den Pharynx transportiert werden, so dass der Intaktheit des Transportsystems an dieser Stelle besondere Bedeutung zukommt. Anhand von Tierversuchen und endoskopischen Untersuchungen am Menschen wurden die normalen mukoziliaren Transportwege im subglottischen Raum, wie sie in der Literatur angegeben sind, nachvollzogen und überprüft. Es ließ sich der mukoziliäre Transport im subglottischen Raum an wegen eines Karzinomes exstirpierten Kehlköpfen in 45 von 75 Fällen nachweisen und teilweise auch mehrfach reproduzieren. In allen Fällen nahm der mukoziliare Transport nicht die normalen Wege sondern zeigte Aberrationen. Es wird die These diskutiert, dass eine vorbestehende, möglicherweise genetisch fixierte Störung des mukoziliaren Transportes in diesen Fällen vorgelegen hat und dass durch die längeren Verweilzeiten karzinogen beladenen Sekrets im Kehlkopf die Krebsentstehung dort gefördert wird.
Summary
Mucociliary transport in the subglottic region was assessed in 45 of 75 human larynges that had been removed for carcinoma. These were marked with India ink and observed through an operating microscope. Normal mucociliary pathways in this region are known to be symmetric, conducting all of the mucus of the bronchial tree effectively to the posterior commissure for passage into the hypopharynx. None of the examined larynges showed normal transport patterns. The alteration of mucociliary flow as an early effect of tumor development is not likely. It is therefore concluded that these abnormal mucociliary transport patterns existed before tumor development and were probably genetically coded. Such an ineffective clearance of airborne pollutants from the subglottic space with prolonged contact times may promote carcinogenesis. This might explain the known variable risk for carcinogenic susceptibility.