Laryngorhinootologie 1987; 66(1): 11-15
DOI: 10.1055/s-2007-998587
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Probenverteilung von Innenohrflüssigkeiten im Submikroliterbereich* **

The Measurement and Handling of Inner Ear Fluid Samples in the Submicrolitre RangeW. Giebel, H. R. Esser***
  • Universitäts-HNO-Klinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. D. Plester)
* Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Gi 59/7-1), Die EDV der Literatur unterstützte die Breuninger Stiftung GmbH, Stuttgart** Diese Publikation enthält einen Teil der Disseration von Heinrich Richard Esser.*** Herrn Prof. Dr. D. Plester zum 65. Geburtstag
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

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Zusammenfassung

Die biochemische Analyse von Innenohrflüssigkeiten ist mit unterschiedlichen Schwierigkeiten behaftet. Nachdem die Bestimmung anorganischer und organischer Substanzen in Flüssigkeitsmengen von 0,1 µl mit ausreichender Genauigkeit durchgeführt werden konnte, stand das Problem der Probenverteilung im Mittelpunkt. Es galt, eine Methode zu entwickeln, die bei vertretbarem technischen Aufwand eine Verteilung der entnommenen Innenohrflüssigkeit in Teilmengen von 0,1 µl erlaubt, wobei die Fehlergrenze im Bereich üblicher Labormethoden liegt. Gleichzeitig sollte das Aufbewahren der Teilmengen sowie ein einfacher Versand ermöglicht werden.

Es wurde eine Messung mit „nanocap”, verbunden mit einem Transfer auf Cellulose-Acetat-Folien-Stückchen entwickelt. Eine 3 mm lange Glaskapillare (Inhalt 0,1 µl) wird mit einer dafür entwickelten Halterung in die Flüssigkeit getaucht. Bei der Berührung der „nanocap” mit einem Cellulose-Acetat-Folienstückchen haftet letzteres an der Kapillare. Durch die höhere Kapillarität der Folie tritt die Probe aus dem „nanocap” in die Folie über, die anschließend in einen Plastikbehälter überführt und so gelagert werden kann.

Die Genauigkeit der Methode wurde mit Hilfe der flamm-fotometrischen Natriumbestimmung einer Standardlösung und von Perilymphe der Scala tympani untersucht. Der Gesamtfehler liegt bei Standardlösungen bei 3% und bei Perilymphe unter 5%.

Die entwickelte Methode der Probenverteilung mit Hilfe von „nanocap” und Folienstückchen ist im Vergleich zu den bisher praktizierten Methoden bei vergleichbarer Genauigkeit wesentlich einfacher und schneller durchführbar.

Summary

Biochemical analysis of inner ear fluids is fraught with numerous problems. After developing accurate techniques to measure inorganic and organic substances in fluid amounts of 0.1 µl the problem of measuring and handling series of samples arose.

It became nesessary to develop methods to handle inner ear fluid taken without sophisticated techniques, i.e. to measure, to store and to dispatch inner ear fluid samples.

The fluid volume is measured with a „nanocap” technique and is then transferred to cellulose acetate membranes. A 3 mm long glas capillary tube held by a special device is dipped into the inner ear fluid sample. The capillary tube is then placed on a membrane piece that adheres to the tube. The higher capillary forces of the membrane transfer the fluid out of the glass tube into the membrane which is put into a plastic reaction tube and stored.

The reproducibility of the method was tested by flame photometric assays of standard sodium solutions and of perilymph from the scala tympani of guinea pigs. The variation coefficient is below 3% for a standard solution and below 5% for perilymph.

The method developed to measure and handle inner ear fluids with the aid of „nanocap” and membrane pieces is easier and faster than the conventional techniques.