Geburtshilfe Frauenheilkd 1989; 49: 109-114
DOI: 10.1055/s-2008-1026590
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erste Erfahrungen mit einem monoklonalen Antikörper gegen den Progesteronrezeptorkomplex

Initial Experiences with a Monoclonal Antibody against the Progesterone Receptor-ComplexK. J. Neis, F. Macher, S. Kaul, G. Bastert
  • Universitäts-Frauenklinik Homburg
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Nachdem die immunzytochemische Darstellung des Östrogenrezeptors als etabliert angesehen werden kann, steht seit kurzem auch ein kommerziell erhältlicher, monoklonaler Antikörper gegen den Progesteronrezeptorkomplex zur Verfügung. Bei dem von der Arbeitsgruppe um Milgrom entwickelten Antikörper Mi 60 - 10 handelt es sich um einen primär gegen den Progesteronrezeptor des Kaninchens gerichteten, murinen Antikörper, welcher jedoch auch an einem Epitop des menschlichen Rezeptors angreift.

Bei der Western-Blot-Analyse zeigt der Antikörper gegen T-47-D-Zellen im Bereich von 110000 Dalton mehrere spezifische Banden. Um die Leistungsfähigkeit dieses monoklonalen Antikörpers in der Praxis zu überprüfen, wurden 73 primäre Mammakarzinome sowohl mit dem ER-ICA-Kit als auch mit dem neuen mAK gegen den Progesteronrezeptor inkubiert. Die optische Darstellung erfolgte nach der PAP-Methode. Hierbei zeigte sich, daß die Treffsicherheit des mAK Mi 60 - 10 am Gefrierschnitt mit der des ER-ICA-Kits vergleichbar ist. Im Gegensatz zum ER-ICA-Kit kann der mAK Mi 60 - 10 den Rezeptor auch an formalinfixierten Paraffineingebetteten Geweben erkennen. Dies gilt auch für Blöcke, welche bereits mehrere Jahre gelagert wurden.

Bei aspirationszytologischen Präparaten erwies sich die immunzytochemische Darstellung des Östrogen- und des Progesteronrezeptors bei ähnlicher Treffsicherheit wie am histologischen Schnitt als gleichwertig.

Durch die Entwicklung des hochspezifischen monoklonalen Antikörpers gegen den Progesteronrezeptorkomplex ist somit heute die gesamte Rezeptordiagnostik des Mammakarzinoms immunzytochemisch an Gefrierschnitten, und bezüglich des Progesteronrezeptors zusätzlich an Paraffinschnitten mit einer befriedigenden Validität möglich. Schwierigkeiten bereitet zur Zeit lediglich noch die exakte Quantifizierung der immunzytochemischen Befunde.

Es ist heute schon absehbar, daß die DCC-Methode in absehbarer Zeit gegenüber der immunzytochemischen Rezeptoranalyse an Bedeutung verlieren wird.

Abstract

Today, the immuncytochemical demonstration of estrogen receptors can be regarded as established. Recently, a monoclonal antibody (mab) against the progesterone receptor-complex became commercially available. The antibody Mi 60 - 10, developed by Milgrom and co-workers, is murine and principally directed against the progesterone receptor of the rabbit, but it also attacks an „epitop“ of the human receptor.

The Western-Blot analysis shows the antibody having several specific bands against T-47-D cells in the region of 110,000 dalton. To estimate the practical Performance of this antibody, 73 primary breastcarcinomas were incubated with both the ER-ICA-Kit and the new “mab”. The PAP method was used for visualisation. In a frozen section the mab Mi 60 - 10 proved as successful as the ER-ICA-Kit. However, in contrast to the ER-ICA-Kit, the mab Mi 60 - 10 is also successful in locating the receptor, also in formalin-fixed samples embedded in paraffin. This is also the case with blocks, which were stored for several years.

In aspirated cytological samples the immunocytochemical demonstration of progesterone was just as successful as that of estrogen and comparable with results on the histological section.

A satisfactory validity can be obtained today through the development of highly specific monoclonal antibodies against the progesterone receptor complex, with the complete receptor diagnosis of mammary Carcinoma both immunocytochemically in frozen sections and additionally, of progesterone receptors in paraffin wax sections. The only current problems involve the exact quantification of the immunocytochemical results.

It is predictable today, that the DCC-method, when compared to the immunocytochemical receptor analysis, will reduce in significance.

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