intensiv 2008; 16(4): 200-208
DOI: 10.1055/s-2008-1027581
Intensivpflege

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das akute Nierenversagen

Thomas Schildwächter1
  • 1Nephrologische Intensivstation, Klinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg
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Publication Date:
31 July 2008 (online)

Zusammenfassung

Das akute Nierenversagen zeigt uns ein komplexes Krankheitsbild mit unterschiedlichen Verlaufsformen und verschiedenen pathophysiologischen Mechanismen. Zur Beurteilung der Nierenfunktion sind laborchemische Untersuchungen wie das Verhältnis von Serum- und Urinosmolarität, Natriumausscheidung und die Berechnung der Kreatinin-Clearance von entscheidender Bedeutung. Eine konservativ-medikamentöse Behandlung hat bis heute noch keine evidenzbasierten Therapieerfolge gebracht. Die maschinelle Nierenersatztherapie hat mit den Jahren einen hohen technischen Standard erreicht. Eine venovenöse Filtrationsbehandlung ist für einen Intensivpatienten heute das Mittel der Wahl. Die Antikoagulation ist individuell von Fall zu Fall zu entscheiden, da viele Komplikationen durch diese Medikamente auftreten können. Die Patienten haben während des Krankenhausaufenthalts mit diffusen physischen sowie psychischen Problemen zu kämpfen. Das Gefühl der Hilflosigkeit und Auslieferung an apparative Überwachungsmaßnahmen birgt große Probleme. Dies ist für jede pflegende Person eine große Herausforderung, welche aber mit Offenheit, Motivation, Engangement und einem offenen Ohr für Patienten und Angehörige bestanden werden kann. Dieser Artikel soll einen Einblick in die Physiologie und Pathophysiologie geben, in diagnostisch-therapeutische Möglichkeiten sowie pflegerische Schwerpunkte, die für Pflegepersonal auf Intensivstationen hilfreich sein können.

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Thomas Schildwächter

Nephrologische Intensivstation Klinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg

Auf dem Halmburger 7c

35043 Marburg

Email: schildwa@med.uni-marburg.de

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