Zusammenfassung
Hintergrund Die wesentlichen Vorteile der Intrastromalen Cornealen Ring Segmente (ICRS®) gegenüber den bisher häufig eingesetzten Methoden zur Korrektur einer gering- bis
mittelgradigen Myopie (RK, PRK, LASIK) liegen einerseits in der chirurgischen Unversehrtheit
einer großen optischen Zone, und andererseits in der fast vollständigen Reversibilität.
Patienten und Methode Beim Stand der derzeitigen Entwicklung werden zwei Ringsegmente aus PMMA (von je
150° Bogenlänge) über eine kurze Inzision in die tieferen Schichten des peripheren
Hornhautstromas implantiert. Im Rahmen der Europäischen „MECCA-Studie” wurden an der
Landesaugenklinik Salzburg 25 Operationen mit dieser neuen Methode durchgeführt.
Ergebnisse Es werden die refraktiven Ergebnisse, aber auch die intra- und postoperativen Komplikationen
über einen Nachbeobachtungszeitraum von 12 Monaten vorgestellt: Beim bestkorrigierten
Visus kam es im Vergleich präoperativ zu 12 Monaten postoperativ in keinem der Fälle
zu einem Verlust einer Zeile. In 10 Fällen (40%) blieb der bestkorrigierte Visus unverändert,
in 14 Fällen (56%) wurde eine Zeile gewonnen, in einem Fall (4%) sogar zwei Zeilen.
Das sphärische Äquivalent der manifesten Refraktion lag geringfügig im Bereich der
geringen Unterkorrektur, so wie bei der Ringauswahl angestrebt. Alle Ergebnisse lagen
im Bereich von ± 1,25 D, in 96% innerhalb ± 1 D und in 48% innerhalb ± 0,5 D (Cycloplegische
Refraktion, sphärisches Äquivalent). Der refraktive Astigmatismus aller Ringstärken
steigt im Mittel um etwa ± 0,5 Dioptrien an. Die Keratoskopie zeigt den Erhalt der
positiven Asphärizität.
Schlußfolgerungen Der KeraVision® Ring ist eine recht präzise und stabile Methode zur Korrektur einer geringradigen
Myopie. Der Eingriff ist weitgehend reversibel und gegebenenfalls - innerhalb gewisser
Grenzen - auch potentiell adjustierbar. Die Operation führt bei sorgfältiger Patientenauswahl
zu sehr zufriedenstellenden Resultaten, wenn auch derzeit Langzeitergebnisse großer
Serien noch ausstehen.
Summary
Background The advantages of the Intrastromal Corneal Ring Segments (ICRS™) as compared to the frequently used methods for the correction of low to moderate
myopia (RK, PRK, LASIK) are the intact optical zone and nearly complete reversability.
Patients and Methods Two ICR-Segments™, made of PMMA (with an arc length of 150° each) are placed in the deep stromal layers
via a small radial incision. At the Landesaugenklinik Salzburg 25 continous surgeries
were performed as part of the European „MECCA-trial”.
Results Refractive results, intra- and postoperative complications with a follow-up of 12
months are presented. There was no visual loss after one year. In 40% (10/25) the
best corrected visual acuity remained unchanged. In 56% (14/25) one line was gained,
once two lines were gained. The spherical equivalent was slightly in the range of
undercorrection - as wanted. The refractive astigmatism increased (0.5 dpt). The keratoscopy
image showed positive aspheric appearence.
Conclusion The ICRS™ (KeraVision™ Ring) seems to offer a precise and stable method to correct low myopia. The procedure
is reversible to a large extent, potentially adjustable within certain limits and
carries a minimal risk only. Although long-term follow-up is not available yet, initial
results of the technique seem very promising.
Schlüsselwörter
Intrastromale Corneale Ring Segmente (ICRS®) - Myopie - Ergebnisse - Komplikationen
Key-words
Intrastromal Corneal Ring Segments (ICRS™) - myopia - refraction - complications