Zusammenfassung
Beschreibung der Entwicklung und praktischen Durchführung der gynäkologischen Docht-Viszerographie,
die den Situs der weiblichen Beckenhohlorgane, insbesondere der durch den Docht zuverlässig
und irritationsfrei dargestellten Harnröhre, im Zustand der Ruhe, bei Betätigung des
Levators und beim Pressen erfaßt. Besprechung normaler und häufig vorkommender abnormer
Befunde. Fließende Übergänge sprechen gegen eine Auswertung durch Anlegen starrer
Winkel und festgelegter Distanzen. Die Beckenviszerographie liefert im allgemeinen
keine fertigen Diagnosen, sondern Hinweise auf den Pathomechanismus der Inkontinenz.
An Beispielen wird gezeigt, daß sie für die Erstellung einer Diagnose oft unentbehrlich
und durch keine andere Methode zu ersetzen ist. Trotzdem soll sie nur gezielt, etwa
bei untypischen Inkontinenzen, bei Rezidivinkontinenzen, bei Inkontinenz nach Fistelplastiken,
bei echten Scheidenblindsackvorfällen, bei ungeklärten Miktionsbeschwerden oder ähnlichen
Zuständen durchgeführt werden.
Abstract
The rational therapy of stress incontinence requires a knowledge of the pathologico-anatomical
physiology of the urorectogenital tract of the female pelvis. The usual urethrocystography
gives only very incomplete, and in the case of the chain method, misleading information.
Viscerography (Wick - urethro-cysto-colpo-rectoanography), however, informs about
the possibilities and requirements of appropriate anatomical procedures in a complete
and objective manner. The development, practice, interpretation and indication of
the viscerography are thoroughly discussed and demonstrated by means of typical examples,
on the basis of more than 2000 viscerograms.