Zusammenfassung
Exakt gestellte und sorgfältig gespeicherte Diagnosen könnten im Laufe der Zeit wichtige
Hinweise auf noch immer unbekannte Gesetze der Inzidenz der Krebskrankheit liefern.
Leider werden aber vereinfacht formulierte Diagnosen häufig überschätzt. Wenn differenzierte
Betrachtungen auf die große Variationsbreite dieser Krankheit eingehen, werden sie
oft nicht beachtet. Daher sind die Gefahren sehr groß, die mit der Speicherung geläufiger
Begriffe in Rechenanlagen entstehen können. Selbst bei einem so randscharfen Begriff
wie dem der Schwangerschaftsdiagnose im ersten Trimenon unter dem Gesichtspunkt des
Abbruchs gelangen Fehler in Computer, deren Ausmaß gespenstisch erscheint. Allergrößte
Vorsicht ist also geboten, den modischen Begriff eines Krebsregisters zu propagieren.
Hier könnten grobe Fehler institutionalisiert werden. Besonders töricht wäre es, Register
entsprechend den Vorstellungen des Bundesarbeitsministeriums als Anhängsel an sogenannte
Krebszentren einzurichten. Von den möglichen Folgen können sich wohl nur wenige eine
rechte Vorstellung machen.
Abstract
Accurately identified and carefully stored diagnoses could eventually supply important
pointers to still unknown laws governing the incidence of cancer. Unfortunately, however,
diagnoses which are formulated in a simplified manner, are often overrated. If differentiated
analyses are concerned with the large spectrum of variety of cancer, they are often
disregarded or, rather, ignored. Hence, the risks involved in the storage of conventional
and commonplace concepts in Computers are indeed very high. Even if a sharply defined
concept such as pregnancy diagnosis during the first three months of pregnancy under
the viewpoint of terminator is employed, this may involve the programming of errors
which are absolutely weird. It follows from this that utmost caution is advised when
propagating the concept of a computerized "cancer register" which is now "en vogua",
since this may lead to the institutionalisation of glaring errors and misinterpretations.
It would be particularly inane to set up registers as appendices to so-called cancer
centres, as suggested by the Federal German Ministry of Labour. Only few persons will
be able to imagine and asses the possible consequences of such action.