Zusammenfassung
Es wird über 243 Sterilisierungen mit Tubenunterbrechung durch Bleier-Clip berichtet. 234 der durchgeführten Operationen erfolgten durch hintere Coeliotomie.
In 9 Fällen wurde die Sterilisierung im Zusammenhang mit einer Kaiserschnittsentbindung
vorgenommen. Bei 4 der 243 Frauen kam es zu einer Schwangerschaft (3 intrauterine
und 1 extrauterine Gravidität). Die Versagerrate betrug daher bei technisch einwandfreier
und sorgfältiger Anwendung 16‰. Der früheste Schwangerschaftseintritt lag bei 21 Monaten,
der späteste 66 Monate nach der Sterilisierung. Im Durchschnitt traten die Schwangerschaften
43 Monate nach dem operativen Vorgang ein, worin ein Hinweis darauf zu sehen ist,
daß nicht operationstechnische Fehler, sondern ein systemisch-methodischer Fehler
des Bleier-Clips Ursache der Versagerrate ist.
Alle Frauen wurden daraufhin zur Hysterosalpingographie einige Jahre später einbestellt.
In 16% der Fälle wurde ein glatter Abbruch der Tubenfüllung als Beweis der Tubenunterbrechung
gefunden. In 84% der Fälle fand sich zusammen mit dem Tubenverschluß eine peripher
gelegene Sactosalpinx.
Von der Anwendung des Bleier-Clips zur Tubensterilisierung muß daher aufgrund der hohen Versagerrate abgeraten
werden.
Abstract
We report on 243 patients with sterilisation by the Bleier Clip. 234 patients were operated by coeliotomia posterior. 9 cases were sterilized
in combination with Caesarean section. In 4 of 243 women we observed pregnancies during
the follow-up period (failure rate = 16‰). The mean time of the 4 conceptions after
operation was 43 months. This result shows that the primary cause was not the Operation
technique but the systemic failure of the Bleier Clip.
In cases with controls by hysterosalpingography all Fallopian tubes were occluded,
84% together with a sactosalpinx.