Geburtshilfe Frauenheilkd 1983; 43: 67-69
DOI: 10.1055/s-2008-1036597
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Spätergebnisse bei der Tubenuntersuchung mit dem Bleier-Clip

Late Results of Tubal Sterilisation by the Bleier ClipH. Jung, Ch. Karl, M. Persigehl, B. Liedtke, A. Etzrodt
  • Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen (Vorstand: Prof. Dr. med. H. Jung)
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über 243 Sterilisierungen mit Tubenunterbrechung durch Bleier-Clip berichtet. 234 der durchgeführten Operationen erfolgten durch hintere Coeliotomie. In 9 Fällen wurde die Sterilisierung im Zusammenhang mit einer Kaiserschnittsentbindung vorgenommen. Bei 4 der 243 Frauen kam es zu einer Schwangerschaft (3 intrauterine und 1 extrauterine Gravidität). Die Versagerrate betrug daher bei technisch einwandfreier und sorgfältiger Anwendung 16‰. Der früheste Schwangerschaftseintritt lag bei 21 Monaten, der späteste 66 Monate nach der Sterilisierung. Im Durchschnitt traten die Schwangerschaften 43 Monate nach dem operativen Vorgang ein, worin ein Hinweis darauf zu sehen ist, daß nicht operationstechnische Fehler, sondern ein systemisch-methodischer Fehler des Bleier-Clips Ursache der Versagerrate ist.

Alle Frauen wurden daraufhin zur Hysterosalpingographie einige Jahre später einbestellt. In 16% der Fälle wurde ein glatter Abbruch der Tubenfüllung als Beweis der Tubenunterbrechung gefunden. In 84% der Fälle fand sich zusammen mit dem Tubenverschluß eine peripher gelegene Sactosalpinx.

Von der Anwendung des Bleier-Clips zur Tubensterilisierung muß daher aufgrund der hohen Versagerrate abgeraten werden.

Abstract

We report on 243 patients with sterilisation by the Bleier Clip. 234 patients were operated by coeliotomia posterior. 9 cases were sterilized in combination with Caesarean section. In 4 of 243 women we observed pregnancies during the follow-up period (failure rate = 16‰). The mean time of the 4 conceptions after operation was 43 months. This result shows that the primary cause was not the Operation technique but the systemic failure of the Bleier Clip.

In cases with controls by hysterosalpingography all Fallopian tubes were occluded, 84% together with a sactosalpinx.

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