Geburtshilfe Frauenheilkd 1982; 42(12): 888-891
DOI: 10.1055/s-2008-1037180
Gynäkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Morphologie und Klinik der malignen Müllerschen Mischtumoren des Corpus uteri

Morphology and Management of Mixed Muellerian Tumours of the Uterine BodyW. Kühn, D. Heberling, H. Höffken, H. H. Rummel
  • Abteilung für Gynäkologische Morphologie (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. med. H. H. Rummel) der Univ.-Frauenklinik Heidelberg (Geschäftsf. Direktor: Prof. Dr. F. Kubli)
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Maligne Müllersche Mischtumoren des Uterus kommen heute häufiger vor als uterine Leiomyosarkome. Weltweit ist in den letzten Jahren eine Häufigkeitszunahme zu verzeichnen.

An der UFK Heidelberg wurden in 15 Jahren 20 Müllersche Mischtumoren des Corpus uteri beobachtet. Die Patientinnen sind durchschnittlich eine Dekade älter als Frauen mit einem Korpuskarzinom oder einem Leiomyosarkom. Histopathologisch muß zwischen homologen und heterologen Geschwülsten unterschieden werden. Charakteristisch ist das ausgesprochen polypöse Wachstum. Zwischen Tumorstadium und histopathologischem Tumorgrading ergeben sich enge Beziehungen. Die Tumoren hoher Malignität gehören meist einem fortgeschrittenen Stadium an, während die Geschwülste mittlerer Malignität zumeist in den Stadien I und II gefunden werden. Die Prognose korreliert sowohl mit dem Tumorgrad als auch mit dem Tumorstadium, so daß die Erarbeitung eines Prognoseindex unbedingt notwendig ist. Insgesamt sind die Überlebenszeiten jedoch gering. Der maligne Müllersche Mischtumor ist kaum oder nicht strahlensensibel; die bisher angewandten Mono- und Polychemotherapien haben keine überzeugenden Erfolge gezeigt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer möglichst vollständigen operativen Sanierung. Es ist noch nicht abzusehen, ob das von uns bevorzugte kombinierte Vorgehen in den Stadien III und IV - operative Therapie und nachfolgende Polychemotherapie mit CYVADIC - die Überlebenszeiten deutlich zu verbessern vermag.

Abstract

Mixed muellerian tumours of the uterus are more common today than uterine leiomyosarcomata. There is a world wide increase in the incidence in the last few years. In the past 15 years we observed 20 mixed muellerian tumours of the uterine body. The patients are usually 10 years older than women with endometrial carcinoma or leiomyosarcoma of the uterus. Morphologically homologous and heterologous tumours must be differianted. Characteristic is the marked polypoid growth. There is a close correlation between tumour stage and microscopic tumour grading. Tumours with high malignancy are usually in stage I or II. The prognosis correlates well with the grade and stage of the tumour, therefore the elaboration of a prognostic index is necessary. The survival rates are low. Mixed muellerian tumours are not at all or very little influenced by radiotherapy. The single or combined chemotherapies in use o date have not shown satisfactory success. As complete as possible surgical removal is therefore important. It cannot as yet be predicted whether our present combined treatment in stage III and stage IV by operation and post-operative combined chemotherapy with CYVADIC is liable to increase the survival rates.

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