Z Gastroenterol 2008; 46 - P4_24
DOI: 10.1055/s-2008-1037619

Charakterisierung von mutiertem IFN-alpha mit einer erhöhten Bindungsaffinität gegenüber dem IFN Rezeptor im HCV Replikonmodell

MF Sprinzl 1, L Bührer 2, T Zimmermann 2, G Schreiber 3, D Strand 2, R Bartenschlager 4, PR Galle 2, J Piehler 5, J Piehler 6, M Schuchmann 1
  • 1I. Medizinische Klinik, Universität Mainz, Mainz
  • 2I. Medizinische Klinik, Mainz
  • 3Department of Biological Chemistry, Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel
  • 4Abteilung für Molekulare Virologie, Heidelberg
  • 5Institut für Biochemie, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt
  • 6Institut für Biochemie, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt, Frankfurt

Einleitung: Interferon abhängige Signalkaskaden werden über membranständige IFN Rezeptoren (IFNR) vermittelt. Im folgenden Projekt untersuchten wir die antivirale Wirksamkeit von mutiertem IFN-alpha (IFN-HEQ) mit einer 30-fach höheren Bindungsaffinität zum IFNR–1, mit dem Ziel die virale Hemmfunktion zu verstärken. Methodik: Als HCV-Replikationsmodell diente eine Hepatomzellinie (Huh7-HCVluc) mit stabil replizierender subgenomischer HCV-RNA und einem Luciferase-Gen Insert. In Huh7-HCVluc steht die HCV Replikation daher in direkter Beziehung zur Expression des Luciferase Reporters. Nach Inkubation der Huh7-HCVluc mit IFN-alpha–2a, IFN-HEQ sowie einer Positivkontrolle (Intron-A®, IFN-alpha–2b) wurde die Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen IFN und HCV Replikation anhand eines Luciferase-Assays quantifiziert. Verglichen wurden steigende Konzentrationen zwischen 5×10–3 fmol/ml und 2×104 fmol/ml. Die Vergleichsexperimente wurden in zwei Wiederholungen mit je drei Messungen (Luciferase Assays) durchgeführt. Ergebnisse: Unbehandelte Huh7-HCVluc zeigten eine Luciferase Aktivität von 2×104 relative light units (RLU). Bei maximaler Hemmung fand sich ein Hintergrundsignal der Luciferase um 100 RLU. Nach Inkubation mit IFN konnte im Konzentrationsbereich zwischen 0,03 und 0,07 fmol/ml eine lineare Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen den Interferonen (IFN-alpha–2a, IFN-HEQ und Intron-A®) und der HCV Replikation beobachtet werden. Im linearen Hemmbereich fand sich ein Abfall der Luciferase Aktivität (RLU) um zwei Log Stufen. Der Vergleich von IFN-alpha–2a, IFN-HEQ und Intron A erbrachte allerdings keine signifikanten Unterschiede der jeweiligen 50%-Hemmkonzentrationen. Diskussion: Mutiertes IFN-alpha (IFN-HEQ) mit erhöhter Affinität gegenüber IFNR–1 verbesserte im untersuchten HCV-Replikonsystem die antivirale Aktivität nicht. In wieweit der stabile ternäre Komplex zwischen IFN-HEQ und IFNR–1 antivirale Effekte prolongiert bzw. die Restimulation mit IFN moduliert ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.