Die Memory-Spondylodese an der Lendenwirbelsäule - Ergebnisse nach 76 Operationen

Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse der zwischen 1982 und 1988 in Lübeck durchgeführten Memory-Spondylodesen berichtet (= ventrale interkorporelle LWS-Spondylodese mit Nickel-Titan-Implantat). Die Operationstechnik ist dadurch charakterisiert, daß die Primärstabilisierung des Bewegungssegmentes durch ein von ventral in den zuvor ausgeräumten Bandscheibenraum eingesetztes Memory-Implantat erfolgt, nach Erwärmung auf 45°C kommt es zur Höhenzunahme und somit festen Verankerung des Implantates zwischen den beiden Wirbelkörpern. In und neben das Implantat wird reichlich Spongiosa eingefügt. Die Mobilisierung der Patienten erfolgt innerhalb der ersten Woche. Bei 76 operierten Segmenten kam es bislang 51mal zur knöchernen Fusion (durchschnittlich 9 Monate postoperativ), einmal entwickelte sich eine Pseudarthrose. 11 Segmente lassen einen verzögerten Durchbau erwarten, 13 Operationen liegen weniger als 5 Monate zurück und können somit noch nicht endgültig ausgewertet werden. In keinem Falle kam es zu einer Implantat-Dislokation. Mit der einfacheren Operationstechnik, der früheren Mobilisierbarkeit der Patienten sowie der sich abzeichnenden Konsolidierungsrate von über 90% scheint die Memory-Spondylodese gegenüber der alleinigen Knochentransplantation gewichtige Vorzüge zu besitzen.

Abstract

It is reported on the results of the memory-spondylodesises that have been performed in Lübeck between 1982 and 1988 (= ventral intercorporeal lumbar spondylodesis with a nickeltitanium implant). Operative technique is characterized by primary stabilisation of the moving segment by means of a memory-implant that is inserted intercorporeally following ventral removal of the intervertebral disc, after heating up to 45°C the implant is getting higher and thus stably anchored between the vertebral bodies. Spongious bone chips are put inside and around the implant. Mobilisation of the patients takes place within the first week. Out of 76 segments operated on bony fusion so far occured in 51 cases (within an average postoperative period of 9 months), pseudarthrosis developed in 1 case. In 11 cases delayed bony fusion can be expected, 13 operations have been performed within the past 5 months and thus cannot be interpreted now. In consideration of the easier operative technique, earlier mobilisation of the patients and a fusion rate of more than 90% memory-spondylodesis seems to show important advantages over transplantation of bone chips only.