Rofo 2008; 180(2): 92
DOI: 10.1055/s-2008-1040350
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ösophaguskarzinom - PET/CT bei Rezidivverdacht

Further Information

Publication History

Publication Date:
25 January 2008 (online)

 

Auch nach radikaler Therapie ist die Prognose von Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus schlecht. Die Früherkennung der Rezidive ist die einzige Chance für eine mögliche Überlebenszeitverlängerung. Daher prüften Guo et al. die diagnostische Effektivität der kombinierten Positronenemissions- und Computertomografie (PET/CT) im Vergleich zu Standardmethoden.       J Nucl Med 2007; 48: 1251-1258

Die Schwierigkeit bei der Auswertung von Computertomografie, Magnetresonanztomografie und endoskopischem Ultraschall ergibt sich aus den Gewebeschäden durch eine aggressive Behandlung. Durch Operation, Bestrahlung und Chemotherapie entstehen Ödeme, Fibrosen und Narben, deren Abgrenzung von lokalen Tumorrezidiven oftmals unzureichend gelingt. Die PET mit radioaktiv markierter Glukose (F-FDG-PET) bildet zusätzlich die Stoffwechselaktivität ab und gibt in Kombination mit der Computertomografie als PET/CT wertvolle metabolisch-anatomische Informationen. Die diagnostische Wertigkeit des PET/CT prüften die Autoren bei 56 Patienten mit vorbekanntem Ösophaguskarzinom und Rezidivverdacht.

Die 47 Männer und 9 Frauen waren durchschnittlich 9,3 Monate vor der Untersuchung behandelt worden. Dabei waren alle Therapiemodalitäten einzeln oder in Kombination zum Einsatz gekommen. Wegen des klinischen Rückfallverdachts erfolgte zusätzlich zu den herkömmlichen Verfahren eine PET/CT. Die Untersuchung dauerte 25-35 Minuten und verlief in allen Fällen problemlos. Histologisch und nach der Verlaufsbeobachtung hatten 80,4% (n = 45) ein Rezidiv an 72 Lokalisationen. In der PET/CT fanden sich 76 positive Resultate. Dabei handelte es sich um 37 lokale und 19 regionäre Befunde sowie 20 Fernmetastasen. Die Sensitivität dieser Methode war für alle Lokalisationen hoch (96,9, 89,5, 90,5%). Für die Spezifität ergaben sich abweichende Ergebnisse. Während die Spezifität für Lokalrezidive 50% betrug, lagen die Werte bei regionären Befunden und Fernmetastasen bei 81,8 und 92,9%. Von 9 falsch-positiven Ergebnissen befanden sich 5 im Anastomosenbereich. Anhaltende Reparaturvorgänge sowie mögliche inflammatorische Reaktionen seien wahrscheinlich die Ursache für die Fehlbewertung, so die Autoren. 5 falsch-negative PET/CT betrafen einen Lokalbefund, 3 kleine Lymphknoten und einen Lungenherd. Patienten mit bestätigtem Rückfall nahmen signifikant mehr radioaktives Material ins Gewebe auf (SUV). Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 24,5 Monate. In multivariater Analyse waren ausschließlich Therapiemodalität, SUV und der Status in der PET/CT unabhängige, prognostisch relevante Faktoren.

    >