Aktuelle Rheumatologie 1999; 24(1): 22-26
DOI: 10.1055/s-2008-1043542
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse stationärer Rehabilitationsmaßnahmen nach Knieendoprothesenimplantation

Ergebnisse nach einem JahrResults of Inpatient Rehabilitation Measures After Implantation of Knee Endoprotheses - Results After One YearG.  Kolarz , O.  Scherak , M.  El Shohoumi , A.  Wottawa
  • Institut für Rheumatologie der Kurstadt Baden und Ludwig Boltzmann Institut für Altersforschung, Wien
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

98 patients were admitted for rehabilitation after knee arthroplasty (85 females, 13 males). 58 patients were younger than 70,40 patients were 70 or more years old. Patients were examined at admittance (about 2 months after surgery), 4 weeks later and one year after surgery. Pain, consumption of analgesics, walking distance, joint mobility, activity of daily living were recorded and compared with gender, age, bodymass index, type of prosthesis, number and type of concomitant diseases. Inpatient rehabilitation resulted in a significant improvement of nearly all parameters in the study group. It turned out that none of the patient variables had an influence on the result of the rehabilitation; a trend could be seen only with the diagnosis - the results of patients with rheumatoid arthritis were not as good as with osteoarthritis patients. In aged patients, inpatient rehabilitation after knee arthroplasty had an equally beneficial effect as seen in younger patients.

Zusammenfassung

98 Patienten wurden nach Implantation einer Kniegelenkendoprothese zur postoperativen Rehabilitation stationär aufgenommen. Von den 85 Frauen und 13 Männern waren 58 Patienten jünger als 70 Jahre, 40 Patienten waren 70 oder älter. Von diesen Patienten litten 78 an primärer Gonarthrose, 13 an chronischer Polyarthritis und 7 an sekundären Arthrosen verschiedener Genese. Die Patienten wurden im Mittel 2,5 Monate nach der Operation stationär aufgenommen, alle Patienten wurden zum Zeitpunkt der Aufnahme, bei ihrer Entlassung und 62 dieser Patienten ein Jahr nach der Operation untersucht; die Schmerzen bei Bewegung und in Ruhe, die Beweglichkeit, das Gangbild, die Verwendung von Gehbehelfen, die maximale Gehzeit, der Gebrauch von Analgetika, die Funktionsklasse nach Steinbrocker und die Beurteilung der Behinderung durch Patienten und Arzt sowie ein Selbsthilfestatus wurden zu jedem Untersuchungszeitpunkt registriert. Diese Daten wurden bezogen auf die Untersuchungszeitpunkte miteinander verglichen und hinsichtlich eventueller Einflüsse des Patientenalters, des Geschlechtes, der Begleiterkrankungen, des Bodymass-Index und der Grundkrankheit untersucht. - Mit Ausnahme des Analgetikagebrauches fand sich bei allen untersuchten Parametern zum Zeitpunkt der Entlassung eine signifikante Besserung; die Analgetikakonsumation nahm im Mittel ebenfalls ab, nahm aber bei der Kontrolle nach einem Jahr wieder auf den Ausgangswert zu. Bei genauerer Analyse stellte sich heraus, daß diese Zunahme vor allem bei jüngeren Patienten zu bemerken war. Dieser Umstand ist auf zwei Ursachen zurückzuführen, einerseits sind jüngere Patienten aktiver und neigen daher bei Belastungsschmerzen zur Einnahme einer analgetischen Bedarfsmedikation, andererseits waren bei den jüngeren Patienten auch mehr Patienten mit chronischer Polyarthritis, bei denen ebenfalls eine Zunahme der symptomatischen Therapie zu bemerken war. Alle anderen erhobenen präoperativen Variablen wie Geschlecht, Bodymass-Index, Zahl der Begleiterkrankungen, etc. beeinflußten das Rehabilitationsergebnis nicht; im Besonderen fand sich auch kein Einfluß des Patientenalters. Lediglich bei den Diagnosen fand sich ein Trend zu einem schlechteren Ergebnis bei Patienten mit chronischer Polyarthritis, allerdings war die Fallzahl zu klein um statistische Signifikanz zu erreichen. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, daß die stationäre Rehabilitation zu einer signifikanten Verbesserung von Schmerz, Bewegung und Aktivitäten des täglichen Lebens führte.