Z Orthop Unfall 1989; 127(4): 492-493
DOI: 10.1055/s-2008-1044711
© 1989 F. Enke Verlag Stuttgart

Gelenkinfektionen nach intraartikulären Injektionen

Joint Infections Following Intra-Articular InjectionsS. Sönnichsen1 , A. Härle2 , R. Hepp3
  • 1Kiel
  • 2Münster
  • 3Baden-Baden
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer multizentrischen Studie an 198 Patienten wurden die Behandlungsergebnisse nach Gelenkinfektionen durch Injektion oder Punktion untersucht. Als objektive Kriterien wurde das röntgenologische Arthrosestadium und das Bewegungsausmaß bewertet, die subjektive Beurteilung durch den Patienten wurde ebenfalls berücksichtigt. Die stationäre Behandlungsdauer - im Durchschnitt 12,8 Wochen - war bei konservativ behandelten Patienten länger als bei der operierten Gruppe. Patienten, bei denen die Operation bis zum 20. Tage ihres stationären Aufenthaltes durchgeführt wurde, zeigten ein besseres radiologisches Ergebnis, einen geringeren Bewegungsverlust und eine kürzere Krankenhausverweildauer als später operierte Patienten. Eine Ausnahme bildeten die wegen ihres foudroyanten Verlaufes frühest operierten Patienten, die bei der Bewertung der Gelenkbeweglichkeit die schlechteste Gruppe darstellten. Je jünger ein Patient war und je zielstrebiger therapiert wurde, desto besser war die Prognose. Dieses Ergebnis bestätigt auch die subjektive Einschätzung. 15 Todesfälle während der Therapie fordern bei intraartikulären Injektionen eine strenge Indikationsstellung und wirksame Patientenaufklärung.

Abstract

The results of treatment after joint infections caused by articular injektion or puncture, were examined in 198 patients. The State of arthrosis and the range of joint motion were chosen as objective criteria; the patient's personal opinion was also assessed. The duration of hospital stay - average 12.8 weeks - was longer in conservative treatment than in patients who received operative therapy. When patients were operated early during their hospitalisation, they had better radiological results and postoperative range of motion. However, in patients who received early operative treatment due to severe infections, range of postoperative motion was most restricted. The importance of limited indications and thorough information of the patient must be stressed considering 15 deaths during therapy.