Z Orthop Unfall 1984; 122(5): 718-722
DOI: 10.1055/s-2008-1045057
© 1984 F. Enke Verlag Stuttgart

Erfahrungen mit der Schalenprothese nach Wagner

Experience with the Wagner Surface Replacement ProsthesisC. T. Trepte, B. M. Gärtner, E. F. Gauer
  • Orthopädische Klinik und Poliklinik der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. Cotta)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei strenger Indikation stellt die Schalenendoprothese nach Wagner eine Bereicherung der Therapie dar; die Indikation muß sehr streng erfolgen und ist daher naturgemäß begrenzt. Bei einer Nachuntersuchung von 44 Patienten mit einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 2œ Jahren (10 Monate bis 4 Jahre) sahen wir zwei Lockerungen (5%). Kopfnekrosen und Koxarthrosen mit deutlich nekrotischer Komponente (Partialnekrosen) sollten von der Indikation ausgeschlossen werden. Primär entzündliche Affektionen (PcP, Morbus Bechterew), insbesondere nach langjähriger hochdosierter Kortisonmedikation, sollten nur unter Vorbehalt mit einem Oberflächenersatz versorgt werden. Die hochdosierte Kortisonmedikation begünstigt einerseits die Entstehung einer Hüftkopfnekrose, andererseits wird bei der Wagner-Schalenendoprothesenimplantation die Kapsel nicht reseziert, so daß die von der synovitisch veränderten Kapsel ausgehenden enzymatisch-lytischen Prozesse eine Lockerung wahrscheinlich begünstigen.

Durch den Oberflächenersatz konnte in 39 (89%) Fällen Schmerzfreiheit erreicht werden, in ebensovielen Fällen konnte durch die Operation die Beweglichkeit deutlich verbessert werden. Die Positionierung der Endoprothese scheint nach unseren Ergebnissen keinen wesentlichen Einfluß auf das Ergebnis zu haben. Der Zugang nach Watson-Jones erscheint uns besser geeignet zur Schalenendoprothesenimplantation, da hier deutlich weniger Verkalkungen auftreten.

Abstract

Surface replacement is an alternative procedure especially in younger patients who absoluteley need hip replacement. Accurate diagnosis is imperative and the range of indications is naturally small.

A follow up study of 44 patients (range, 10 months to 4 years) showed 2 loosenings (5%); other severe complications were not seen.

In 39 (89%) hips was no more pain after operation and there was a distinct improvement of motility in 39 (89%) cases.

Avascular necrosis should not be treated by surface replacement. Primary inflammatory diseases (rheumatoid arthritis) seem to have a higher incidence of complications, especially when long time treated with large doses of steroids. Cortisone medication promotes avascular necrosis of the hip and lytic enzymes coming from the pannus might be another reason for loosening.

According to our experience the position of the cup according to varus or valgus has no influence on the result of the operation.

The Watson-Jones approach seems to be better than the approach recommended by Wagner, because paraarticular calcifications are seldom seen.