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DOI: 10.1055/s-2008-1047837
Exposition und mögliche Hautschäden durch Cumarin-Derivate aus Pflanzenextrakten
Eine potenzielle Hautkarzinogenität von Cumarin-Derivaten ist im letzten Jahr diskutiert worden. Furano- und Pyranocumarine sind in Pflanzen und Pflanzenextrakten enthalten und können mit Lebensmitteln und Pharmaka aufgenommen werden. Um eine potenzielle Gefährdung durch die Furanocumarin-Aufnahme über Phytopharmaka abschätzen zu können, wurden die Aufnahmemengen über die Nahrung, als Pflanzenextrakte sowie bei der Verwendung in der Psoralen-UV-A-Therapie (PUVA) abgeschätzt. Aus den gemittelten Aufnahmewerten wurden Lebenszeit-Expositionen nach den bisherigen Regeln der Risikobewertung karzinogener Substanzen abgeleitet. Für einen Vergleich der Risiken wurde das Konzept der „margin of exposure“ verwendet. Die 8-Methoxypsoralenaufnahme (8-MOP) bei einem Behandlungszyklus während der oralen PUVA-Therapie (jetzt nicht mehr durchgeführt) mit epidemiologisch gesicherter, fehlender Zunahme der Hautkarzinogenität wurde als MOE=1 gesetzt. Die Lebenszeitaufnahme über die Nahrung ergibt ein MOE=0,43 (mittlere westeuropäische Diät). Für die Verwendung eines Angelica-Extraktes mit einem angenommenem 8-MOP-Gehalt von 1% der gesamten Furanocumarin-Menge errechnet sich ein MOE von 0,0033 (Einnahme über 10 Jahre, 3 Therapiezyklen pro Jahr, mittlere Dauer 3 Wochen). Alle verwendeten Annahmen sind konservativ, d.h. sie resultieren wahrscheinlich in einer Überschätzung des Risikos. Der Vergleich der MOE-Werte von PUVA-Therapie, Nahrung und Pflanzenextrakten rechtfertigt kein Labelling der Pflanzenextrakte aufgrund des Furanocumarin-Gehaltes.