Zusammenfassung
Es wird auf die Ungenauigkeit bei der Prüfung des Darmbeinkammzeichens und der klinischen
Beinlängenmessung hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht, daß das Ziel jedes Beinverkürzungsausgleiches
der Sakrumgeradstand sein muß. Dieser wiederum wird bestimmt durch die absolute Beinlänge
und die dreidimensionale Gestalt des Beckenringes. Beinlängendifferenz und Beckenasymmetrie
beeinflussen in fließenden Übergängen den Sakrumschrägstand. Beide können Seitverkrümmungen
der LWS zur Folge haben. Dabei werden die sogenannten paradoxen Lumbalskoliosen durch
ein Überwiegen der Sakrumrotation erzeugt. Ziel der Behandlung muß die Herstellung
des Sakrumgeradstandes sein. Dabei läßt sich die Beinlängendifferenz kausal, die Sakrumrotation
aber nur symptomatisch korrigieren.
Abstract
The very aim in the treatment of leg length differences must be a horizontal position
of the upper edge of the sacrum. The equal height of the pelvic crest is a very uncertain
sign. The inclination of the upper part of the sacrum depends more or less from leg
length differences and asymmetries of the pelvis. A side bending of the lumbar spine
can be a consequence of both. The so called paradox lumbar scoliosis depends on a
rotation of the sacrum and a non corresponding leg length difference. Whereas leg
length differences can be treated causally the therapy of a sacrum rotation is only
symptomatic.