Dtsch Med Wochenschr 1993; 118(32): 1141-1145
DOI: 10.1055/s-2008-1059436
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neurodermitis-Prävalenz bei Schulkindern im Landkreis Hannover

Prevalence of atopic dermatitis among schoolchildren in the Hanover DistrictK. Buser, F. v. Bohlen, P. Werner, E. Gernhuber, B.-P. Robra
  • Abteilung Medizinische Soziologie der Medizinischen Hochschule Hannover, Hautklinik Hannover-Linden, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Öffentliches Gesundheitswesen der Medizinischen Akademie Magdeburg sowie Gesundheitsamt des Landkreises Hannover
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Um aktuelle Daten zur Prävalenz der Neurodermitis im Kindesalter zu erfassen, wurde ein Fragebogen entwickelt. Bei 320 Kindern wurde das Fragebogenergebnis gegen eine fachärztliche Diagnose validiert. Der Bogen erwies sich als praktikabel mit einer Sensitivität und einer Spezifität von je 97 %. Der Fragebogen wurde beim gesamten Einschulungsjahrgang 1990 des Landkreises Hannover eingesetzt. 4651 von 4916 Angehörigen füllten ihn im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen ihrer Kinder verwertbar aus. Es ergab sich eine Prävalenz der Neurodermitis bei Einschulung von 11,8 % mit einer Spanne unter den 20 Gemeinden des Landkreises von 8,4 % bis 17,3 %. Die mit dem Fragebogen gezeigten regionalen Unterschiede streuten weniger als die diagnostische Klassifikation der Schulärzte und die Angabe einer positiven Anamnese durch die Eltern. Das ist als Validitätsvorteil einer systematischen Abfrage relevanter diagnostischer und anamnestischer Hinweise anzusehen.

Abstract

A Special questionnaire was developed to obtain up-to-date data on the prevalence of atopic dermatitis among children. It was validated by specialist diagnosis in 320 children, providing a diagnostic sensitivity and specificity of 97 %. This questionnaire was used for all school entrants in 1990 in the Hanover District. A total of 4,916 children were examined and the questionnaire satisfactorily completed by a relative or guardian (usually the mother) of 4,651. The prevalence of atopic dermatitis was 11.8 %, ranging from 8,4 % to 17.3 % among the 20 constituent communities. The regional differences were smaller than the scatter of diagnostic classifications by the school doctors and the reports of a positive history by the parents. The results demonstrate the validity of a systematic enquiry employing relevant diagnostic and anamnestic items.

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