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DOI: 10.1055/s-2008-1059448
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Vorhofseptumaneurysma als Ursache eines thrombembolischen Stamm- und Kleinhirninfarkts?
Atrial septal aneurysm as possible cause of a thromboembolic infarction of brainstem and cerebellumPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)
Zusammenfassung
Bei einer 32jährigen Frau, die seit mehreren Jahren an Migraine accompagnée litt, trat 14 Tage nach einer komplikationslosen Entbindung erneut ein Migräne-Anfall mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Augenmuskelstörungen auf. Innerhalb von 24 Stunden entwickelte sich eine linksbetonte Hemiparese. 12 Stunden später stellte sich auf einen tonisch-klonischen Krampfanfall nun eine tiefe Bewußtlosigkeit (Glasgow Coma Scale: 3 Punkte) ein, aus der die Patientin nicht mehr erweckbar war. Durch kranielle Computertomographie wurde die Diagnose eines ausgedehnten Stamm- und Kleinhirninfarktes gestellt. Angiographisch wurde ein Verschluß der Arteria basilaris bei sonst unauffälligem Gefäßbild der gehirnzuführenden Arterien nachgewiesen. Für Gefäßmißbildungen ergab sich kein Anhalt, die Gerinnungsparameter lagen im Normbereich. Die transösophageale Echokardiographie erbrachte den Nachweis eines Vorhofseptumaneurysmas. Ein zusätzlich bestehender Shunt auf Vorhofebene (beispielsweise ein offenes Foramen ovale) wurde mit Hilfe der farbkodierten Dopplersonographie ausgeschlossen. Die Möglichkeit einer paradoxen Embolie als Ursache des Hirninfarktes war somit sehr unwahrscheinlich. Der nach Verschluß der Arteria basilaris aufgetretene Hirnstamminfarkt ließ sich therapeutisch nicht beeinflussen und führte zum Tod der Patientin.
Abstract
A 32-year-old woman with migraine for several years again had a migraine attack with headache, nausea, vomiting and eye-muscle disorder, 14 days after an uncomplicated delivery. Within 24 hours a left-dominant hemiparesis developed, followed 12 hours later by tonic-clonic seizure and deep unconsciousness (Glasgow score: 3); the patient could not be aroused. Cranial computed tomography revealed extensive infarction of the brainstem and cerebellum. Angiography demonstrated occlusion of the basilar artery but no other abnormalities of other vessels. There was no evidence for vascular anomalies and the clotting tests were normal. Transoesophageal echocardiography demonstrated an atrial septal aneurysm. But any interatrial shunt (e.g. through a patent foramen ovale) was excluded by colour Doppler sonography, making it highly unlikely that a paradoxical embolus was the cause of the infarction. The brainstem infarction resulting from the basilar artery occlusion did not respond to treatment and the patient died 10 days after the initial seizure.