Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58 - S7
DOI: 10.1055/s-2008-1061513

5 Jahre Kommunikations- und Interaktionstraining für Medizinstudenten: Von der Insellösung zum longitudinalen Curriculum

J Jünger 1, C Nikendei 1, W Herzog 1, JH Schultz 1
  • 1Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg

In der neuen ÄAppO wird gefordert, die kommunikative Kompetenz von Studierenden zu fördern, zu trainieren und zu prüfen. Seit 2002 werden in Heidelberg alle Studierenden im Rahmen von Heicumed (Heidelberger Curriculum Medicinale) mittels Medi-KIT (Kommunikations- und Interaktionstraining für Mediziner) ausgebildet. Dabei üben die Studierenden mittels standardisierten Patienten Anamnesegespräche und schwierige Situationen in der Arzt-Patient Kommunikation. Ausgehend von der Inneren Medizin ist das Kommnunikationstraining in mittlerweile 10 klinischen Fächern integriert. Anhand eines gemeinsamen Lernzielkatalogs wird die Abstaimmung der Themen vorgenommen. Zum Einsatz kommen 82 standardisierte Patienten im Alter von 13–78 Jahren. Das Kommunikationstraining wird von geschulten Fachdozenten durchgeführt, so dass gewährleistet wird, dass kommunikative Kompetenz integriert in den klinischen Kontext gelehrt wird. Am Ende des jeweiligen Semesters werden mittels OSCE (objective structured clinical examination) die erworbenen Fähigkeiten der Studierenden überprüft. Es konnte gezeigt werden, dass mittels Medi-KIT ausgebildete Studierende signifikant bessere Kommunikationsfertigkeiten auswiesen als Studierende die nur im klassischen Bed-side-teaching in Anamneseführung unterrichtet wurden. Ein intensives Kommunikationstraining ist somit auch in Regelstudiengänge mit großer Studentenzahl verpflichtend für alle Studierenden integrierbar und dessen Erfolg mittels OSCE prüfbar.