Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58 - S19
DOI: 10.1055/s-2008-1061525

Die Kurzform des Brief Symptom Inventory (BSI–18): Erste Befunde zu den psychometrischen Gütekriterien

C Spitzer 1, T Kendzierski 1, J Volkmann 1, GH Franke 2
  • 1Klinik für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie der EMA Universität Greifswald, Stralsund
  • 2Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften, Stendal

Die Symptom-Checkliste (SCL–90-R) und ihre Kurzform, das Brief Symptom Inventory (BSI), zählen zu den international am häufigsten genutzten Selbstbeurteilungsskalen zur Erfassung der aktuellen körperlichen und psychischen Beschwerden in den letzten 7 Tagen. Die Vielzahl der Items und ihre Zuordnung zu insgesamt 9 Subskalen bietet zwar eine differenzierte Übersicht der Psychopathologie, ist jedoch unter dem Aspekt der Anwendungs- und Auswertungsökonomie nachteilig. Vor diesem Hintergrund wurde aus dem BSI eine Kurzform, das BSI–18, extrahiert, die lediglich aus den Subskalen Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung mit je 6 Items besteht. Bisher ist das BIS–18 überwiegend im angloamerikanischen Sprachraum sowie im Bereich der Psychoonkologie und der Primärversorgung eingesetzt worden. Unsere Studie zielte auf die Evaluation der psychometrischen Gütekriterien der deutschen Version ab. Dazu wurden eine nicht-klinische (N=400) und eine psychiatrische Stichprobe (N=120) mittels des BSI–18, des Gesundheitsfragebogens, der Hospital Anxiety and Depression Scale und dem Screening für Somatoforme Störungen untersucht. Neben einer guten Trennschärfe der einzelnen Items legen unsere Befunde eine zufrieden stellende interne Konsistenz (Cronbachs a zwischen 0.84 und 0.95) sowie gute Werte zur konvergenten Validität nahe. Eine Faktorenanalyse konnte die 3 Subskalen jedoch nur bedingt replizieren. Wir diskutieren unsere Befunde hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten des BSI–18.