IIP-C Auswertung mit oder ohne Ipsatierung?–Überlegungen zu Forschung und Praxis – Psychometrische Überprüfung der unipsatierten und ipsatierten Daten

Methode: Das IIP-C (Horowitz et al., 2000) wird auf seine theoretische Konzeption und daraus abgeleitete Auswertungsstrategien überprüft. Zusätzlich wurden die SCL–90-R (Franke, 2002) und basisdokumentarische Daten erhoben. Für alle Patienten werden unipsatierte und ipsatierte Skalenrohwerte sowie dazugehörige Stanine-Werte ermittelt.

Ergebnisse: Die Analysen erfolgten an 867 Psychosomatikpatienten, die stationär im AWO Fachkrankenhaus Jerichow behandelt wurden. 66.9% sind Frauen und das durchschnittliche Alter beträgt 39.8 Jahre. Der Aufenthalt im Fachkrankenhaus dauerte im Durchschnitt 57 Tage. Die häufigsten Diagnosen waren: Angststörung (34.7%), affektive Störung (27%) und Somatisierungsstörung (21,7%).

Die Untersuchung der Reliabilität zeigt, dass diese für die unipsatierten Skalen mit r=0.71 bis r=0.88 deutlich höher ist als für die ipsatierten Skalen (r=0.38 bis r=0.71).

Eine auf Skalenebene durchgeführte Faktorenanalyse mit Hauptkomponentenanalyse bestätigt für die ipsatierten Werte die zweidimensionale Anordnung der acht Skalen.

Die Konstruktvalidität konnte durch Korrelationen mit der SCL–90-R nachgewiesen werden. Mittels zweifaktorieller Varianzanalyse wurden bei Skala LM Auswirkungen von Geschlecht und Hauptdiagnose gefunden.

Diskussion: Es gibt somit Argumente für und gegen ipsatierte und unipsatierte Berechnungen; im Einzelfall scheint die Ipsatierung, im Forschungskontext die Rohwerteberechnung sinnvoll zu sein.

Literatur: Franke, G.H. (2002). SCL-90-R. Die Symptom-Checkliste von Derogatis - Deutsche Version. (2., vollständig überarbeitete und neu normierte Auflage). Göttingen: Beltz Test GmbH. Horowitz, L. M., Strauß, B. & Kordy, H. (2000). Inventar zur Erfassung Interpersonaler Probleme - Deutsche Version (2. überarbeitete und neunormierte Auflage). Göttingen: Beltz Test GmbH.

IIP-C - Ipsatierung - Psychosomatik