Flächendeckende E-Learning-Unterstützung im Medizinstudium – Können Erfahrungen aus "somatischen" Fächern auf die Psychosomatik übertragen werden?

Die Medizinische Universität Graz bietet seit 2002 flächendeckend E-Learning zur Unterstützung aller Studiengänge an. Sämtliche Fächer einschließlich Medizinischer Psychologie, Psychiatrie und Neurologie beteiligen sich in unterschiedlichem Ausmaß an der Gestaltung der Inhalte und werden dabei durch eine zentrale Abteilung für den Virtuellen Medizinischen Campus (VMC) betreut.

Die Nutzung durch die Studierenden ist äußerst intensiv. Während des Semesters erfolgen ca. 100.000 Lernobjektzugriffe pro Monat, wobei es auch schon Spitzen von über 300.000 Zugriffen gegeben hat.

Das Spektrum der insgesamt ca. 8.000 Lernobjekte im VMC reicht von PDF-Skripten über Powerpoint-Präsentationen, Hypertext und Video hin zu interaktiven Lernobjekten mit Simulationen und Mikrowelten. Einen besonderen Stellenwert nimmt das Web-based Training (WBT) ein, das mit einem einfachen Autorenwerkzeug gestaltet werden kann.

Besondere Merkmale des Grazer VMC-Modells sind neben der intensiven Nutzung vor allem eine konkrete Einbindung von Studierenden in die Inhaltsentwicklung (Participatory Design) sowie eine systematische experimentell-didaktische Begleitforschung (Educational Measurement).

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass durch E-Learning in jedem Fachbereich eine effiziente Wissensvermittlung mit aktiver Interaktion seitens der Studierenden möglich ist und dass sich dies positiv auf die Intensität und Qualität des Präsenzunterrichts auswirkt.

Literatur: Smolle J, Smolle-Jüttner FM, Reibnegger G: Educational Measurement im Medizinischen E-Learning. Begleitende Effektivitätsmessung im Rahmen freier Wahlfächer. In Merkt M, Mayrberger K, Schulmeister R, Sommer A, van den Berk I (Hrsg) Studieren neu erfinden - Hochschule neu denken, S. 350 - 360, Waxmann Verlag Münster, New York, München, Berlin, 2007 Smolle J, Staber R, Jamer E, Reibnegger G: Aufbau eines universitätsweiten Lern- Informationssystems parallel zur Entwicklung innovativer Curricula - zeitliche Entwicklung und Synergieeffekte. In Tavangarian D, Nölting K (Hrsg) Auf zu neuen Ufern - E-Learning heute und morgen. S. 217 - 226, Waxmann Münster, New York, München Berlin, 2005

E-Learning; Medizinische Ausbildung; Participatory Design; Educational Measurement