Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58 - S67
DOI: 10.1055/s-2008-1061573

Katamnestische Studie zur Effektivität einer psychodynamischen stationären Psychotherapie

G Klug 1, C, Albrecht 1, G Henrich 1, D Huber 1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der TU München

In dieser Studie werden die Behandlungsergebnisse einer psychosomatisch-psychotherapeutischen Abteilung an einem Allgemeinkrankenhaus untersucht.

1021 Patienten der Behandlungsjahrgänge 2000 bis 2002 wurden mit Fragebögen, die sie bereits zu Beginn und am Ende der stationären Behandlung ausgefüllt hatten (SCL–90-R, IIP-C) und zusätzlich mit einem Fragebogen zur Globaleinschätzung des Behandlungserfolges, zwischen drei bis fünf Jahren nach ihrer Entlassung nachuntersucht. Die Rücklaufquote betrug 77%. 40% der Patienten litten unter depressiven Störungen, 25% unter Angst- Zwangs- und Belastungs-, 13% unter somatoformen, 11% unter Ess- und 10% unter Persönlichkeitsstörungen.

Die Auswertung erfolgte mit ANOVAs, Effektstärkenberechnung und Bestimmung des Reliable Change Index und der klinischen Signifikanz.

Im SCL–90-R verbesserten sich alle Patienten auf allen Skalen hochsignifikant zum Therapieende, die Effektstärken (ES) im GSI betrug 0,8; bei Katamneseerhebung gab es keine weiteren signifikanten Veränderungen. Auch im IIP-C zeigten alle Patienten auf allen Skalen eine hochsignifikante Verbesserung, im IIP-Gesamtwert beträgt die ES 0,4. Hier findet sich bei Katamneseerhebung noch eine signifikante Verbesserung um 0,2, die ES beträgt dann 0,6. Mögliche Einflussfaktoren wie Geschlecht des Patienten, Unterstützung durch die Angehörigen auf den Therapieerfolg und seine Stabilität werden diskutiert.