Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58 - S69
DOI: 10.1055/s-2008-1061575

Zuweisung und Settingwechsel in einem integrativen Behandlungsmodell – Ein Vergleich aus Behandler – und Patientenperspektive

A Winter 1, M von Wachter 1, A Hendrischke 1, J von Wietersheim 2
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Ostalb-Klinikum Aalen, Aalen
  • 2Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ulm

In der Psychosomatik im Ostalb-Klinikum Aalen wurde 2005 die Voraussetzung für ein integratives Behandlungsmodell geschaffen, in dem sowohl teilstationäre als auch stationäre Patienten gemeinsam behandelt werden können. Dies ermöglicht unter Beibehaltung der Therapeuten, des Behandlungsteams und der Patientengruppe den problemlosen Wechsel in das jeweils andere Setting und hilft damit, Behandlungswege zu individualisieren.

Die Studie soll die Indikationsstellung des Erstuntersuchers für die Zuweisung auf die Station oder die Tagesklinik untersuchen. Darüber hinaus soll der Settingwechsel von stationär nach teilstationär und umgekehrt während der laufenden Behandlung evaluiert werden. Von Mai 2006 bis September 2007 wurden die Zuweisungskriterien nach dem Erstgespräch mit Hilfe eines Indikationsbogens erfasst. Ziel ist es, zu klären, welche Kriterien für die Zuweisung zu einem Setting entscheidend sind, und in welcher Häufigkeit sie genannt werden. Die Stichprobe umfasst 354 Patienten. Im zweiten Teil wollen wir Faktoren identifizieren, die einen Wechsel des Settings begünstigen. Zudem soll die Frage geklärt werden, ob sich Besonderheiten im Verlauf vor dem Wechsel darstellen lassen. Hierzu wurden wöchentlich sowohl von den Patienten als auch von den Bezugstherapeuten Fragebögen (14 Items) ausgefüllt, die sich an den Indikationskriterien im Erstgespräch orientieren. Die Stichprobe umfasst 126 Patienten, von denen 38 (30,2%) das Setting wechselten.

Literatur: Askan Hendrischke, Anke Winter, Martin von Wachter Die Integration stationärer, tagesklinischer und ambulanter Versorgung - Überwindung der Sektoren? Psychotherapie im Dialog 1/2007