Summary
This review is to be understood as an answer to the opinions and judgements of all
those doctors and experts who fail to believe in a conclusive and correct pathology
and pathophysiology resulting in frequently observed, complex, indeed hardly understandable
chronic findings of complaints and soft tissue rheumatism, months or even years after
cervical distorsion trauma, mainly, however, as an answer to the „Whiplash Injury
- Summing up recent findings” by J. Lucka published in this journal in 1998. The reasons
for the sceptical attitude toward these symptoms are explained and appreciated. Following
a brief description of situations subjectively experienced by the respective patients,
those tissue as well as function-proprioceptive characteristics of cervical structures
are given which may produce the specific types of reaction. The introduction of a
justifiable therapeutic method is always preceded by collecting identifiable, structurally
pathophysiologic processes contributing to the superficially mysterious symptom complex:
dysfunction of the cervical spine, the types of soft tissue pain becoming chronic
relatively soon, neuropsychologic restrictions, diverse possibilities of psychoreactive
developments, and finally the possibilities of secondary effects due to somato-pathophysiologic
findings. The therapeutic concept suggested in detail consists of search for therapeutic
access and subsequent syndrome specific rehabilitation. Different cervical spine syndromes
published elsewhere are only mentioned. The elements of the therapeutic access suggested
are described.
Zusammenfassung
Die Übersichtsarbeit ist als Antwort auf die Ansichten all jener urteilenden Ärzte
und Cutachter zu verstehen, die nicht an eine zwingende und regelhafte Pathologie
und Pathophysiologie zu glauben vermögen, die zu den häufig beobachtbaren, komplexen,
oftmals wirklich kaum verstehbaren chronischen Beschwerde- und weichteilrheumatischen
Befundbildern Monate und Jahre nach einem Halswirbelsäulendistorsionstrauma führen,
hauptsächlich aber als Antwort auf die in dieser Zeitschrift publizierte Zusammenfassung
unserer Erkenntnisse über das Schleudertrauma von Lucka 1998. Die Gründe, die zu der
skeptischen Haltung diesem Beschwerdebild gegenüber führen, werden dargelegt und gewürdigt.
Nach einer kurzen Schilderung der von den betroffenen Patienten subjektiv erlebten
Situationen werden die geweblichen und die funktionell-propriozeptiven Besonderheiten
der Halsstrukturen aufgezählt, die die Grundlage für die besonderen Reaktionsweisen
der diffus traumatisierten Weichteile dieser Region zu liefern vermögen. Vor der Einleitung
eines begründbaren therapeutischen Vorgehens steht immer das Sammeln der diagnostizierbaren
strukturell-pathophysiologischen Prozesse, die je ihren Beitrag an das vordergründig
geheimnisvolle Symptommosaik liefern: die Dysfunktionen der Halswirbelsäule, die Arten
der recht schnell sich chronifizierenden Weichteilschmerzen, die neuro-psychologischen
Einschränkungen, die diversen möglichen Psychoreaktiven Entwicklungen sowie am Ende
die Möglichkeiten sekundärer somatisch-pathophysiologisch begründbarer Befundauswirkungen.
Das im Detail vorgeschlagene therapeutische Konzept setzt sich aus der Suche nach
einem therapeutischen Zugang und der sich anschließenden syndromspezifischen Rehabilitation
zusammen. Auf die anderweitig bereits publizierten und zu unterscheidenden HWS-Syndrome
wird nur hingewiesen. Die Elemente des vorgeschlagenen therapeutischen Zuganges werden
beschrieben.
Key words
Cervical spine distorsion trauma - therapeutic access - neuropsychologic deficits
- psychoreactive clinical pictures
Schlüsselwörter
HWS-Distorsionstrauma - therapeutischer Zugang - neuropsychologische Defizite - Psychoreaktive
Zustandsbilder