Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1994; 04(5): 173-176
DOI: 10.1055/s-2008-1062031
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ein automatisiertes Verfahren zur Druckschmerzschwellenbestimmung (Pressure Algometrie) am Beispiel der Wirkung von Eisbeutel und Kaltluft

An automatized procedure to determine pressure-pain thresholds (pressure algometry), taking the effects of ice packs and cold air as examplesP. Kröling, L. Kober
  • Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der LMU München (Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn), München
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

In this study a new automatic device for pressure-pain threshold (PPT) measurement is presented, which reduces sources of error of measurements executed with common hand held pressure algometers. The aim of the study was to compare the analgetic effectiveness of two cryotherapeutic methods. Therefore the right epicondylus lat. of 10 healthy persons (mean age 35.5 years) were treated with cold air stream (10 min, -30°C, 10001/min) and ice pack (15 min, 0 °C). After cryotherapy with ice pack PPT showed a + 64% increase (p < 0.001). PPT was increased with cold air stream treatment by +117% (p < 0.001). Control measurements revealed constant values of pain thresholds. We concluded that the presented automatic PPT-measurement is a reliable method of quantify analgesic effects in physical therapy.

Zusammenfassung

Es wird zunächst ein automatisiertes Verfahren zur experimentellen Bestimmung von Druckschmerzschwellen (pressure pain threshold; PPT) vorgestellt. Basierend auf einem kommerziell verfügbaren digitalen Gerät (Digitaldolorimeter 100N) ist es in der Lage, eine lineare Kraftzunahme pro Zeiteinheit zu gewährleisten. Diese ist unabhängig vom Weg des Meßkopfes und damit vom mechanischen Widerstand des Gewebes (compliance). Hierdurch können die bei der manuellen Methode auftretenden Fehlerquellen minimiert und die Standardabweichungen etwa halbiert werden. Anhand zweier Beispiele aus der Kryotherapie wird gezeigt, dass das Verfahren geeignet ist, Druckschmerzschwellen zu quantifizieren und damit Aussagen über die analgetischen Wirkungen physikalischer Therapeutika zu erarbeiten. Bei 10 gesunden Probanden (mittleres Alter 35,4 Jahre) wurde die PPT am rechten Epicondylus lateralis vor und nach 10minütiger Kaltluft- bzw. 15minütiger Eisbeutelapplikation bestimmt. Am Ende der Applikationszeit zeigte die Eisanwendung eine Erhöhung der PPT um +64% (p < 0,001), die Kaltluft um + 117%) (p < 0,001). Nach dem Behandlungsende fielen die Werte im Beobachtungszeitraum von 15 Minuten stetig auf ein über dem Ausgangswert erhöhtes Niveau zurück. Die Kontrollmessungen zeigten hingegen weitgehend konstante PPT-Werte.

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