Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1992; 02(2): 35-42
DOI: 10.1055/s-2008-1062100
Wissenschaft und Forschung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prognostische Relevanz des computertomographischen Befundes für das funktionelle Ergebnis der Rehabilitation nach zerebralem Insult

Prognostic relevance of computer tomographic findings to the functional result of rehabilitation after cerebral insultA. v. Ungern-Sternberg, M. Küthmann, G. Weimann, A. v. Helm*
  • Weserbergland-Klinik, Höxter
* Wesentliche Befunde dieser Arbeit stammen aus einer Dissertation von A. von Helm. Unter Mitarbeit der Arbeitsgruppe für Angewandte Soziale Gerontologie der Gesamthochschule Kassel und dem Ev. Krankenhaus „Gesundbrunnen”, Hofgeismar und mit Unterstützung der Stiftung Volkswagen-Werk.
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

With contradictory statements in the literature, the computer tomographic findings of 117 patients (mean age 63.3 years, 46 females, 71 males) in the initial phase of cerebral insult are compared to the progress of rehabilitation to find a possible prognostic connection. The CCT findings were qualitatively differentiated into bleedings (13 %), infarcts (64 %) and pictures without pathological findings (23 %), quantitatively into lesions involving less than Πof the hemisphere and those involving more than Πand considering the structure involved as cortical (33 %) or subcortical (44 %) lesions. Of the alltogether 2,432 items registered in the patients, a representative selection was made to assess certain functions. The intraindividual examination of changes in single functions as well as in functional patterns during the progress of rehabilitation reveals statistically significant connections with initial CCT findings. For global indices of activities in everyday life, e.g. the Barthel index, such a correlation could not be demonstrated, which is in agreement with the literature. The results obtained from a relatively small number of patients should be proved in a bigger, prospectively examined, group, involving not only motor functions but neuropsychological parameters as well. Perhaps this will result in an even more differentiated prognostic meaningfulness of CCT for successful rehabilitation expected in the long term.

Zusammenfassung:

Bei widersprüchlichen Angaben in der Literatur wird in einer retrospektiven Analyse der während der Initialphase eines zerebralen Insults erhobene computertomographische Befunde von 117 Patienten (mittleres Alter 63,3 Jahre, 46 Frauen, 71 Männer) dem Rehabilitationsverlauf gegenübergestellt, um einen möglichen prognostischen Zusammenhang zu ermitteln. Eine Differenzierung des CCT-Befundes erfolgte qualitativ in Blutung (13 %), Infarkte (64 %) und Befunde ohne pathologischen Befund (23 %), quantitativ in Läsionen die weniger als Œ der Hemisphäre und solche die mehr als Œ der Hemisphäre umfaßten und unter Berücksichtigung der betroffenen Strukturen in kortikale (33 %) und subkortikale (44 %) Läsionen. Von insgesamt 2432 bei den Patienten erfaßten Items erfolgte zur weiteren Beurteilung eine repräsentative Auswahl zur Beurteilung bestimmter Funktionen. Die intraindividuelle Überprüfung von Änderungen einzelner Funktionen sowie von Funktionsmustern während des Rehabilitationsverlaufs läßt statistisch zu sichernde Zusammenhänge mit den initialen CCT-Befunden erkennen. Für globale Indizes der Aktivitäten des täglichen Lebens, beispielsweise den Barthel-Index, konnte ein solcher Zusammenhang übereinstimmend mit Angaben in der Literatur nicht nachgewiesen werden. Die an einer relativ kleinen Zahl von Patienten gewonnen Resultate sollten an einem größeren prospektiv untersuchten Kollektiv unter Einbeziehung nicht nur motorischer Funktionen, sondern auch neuropsychologischer Parameter validiert werden. Vielleicht ergibt sich dabei ein noch differenzierterer prognostischer Aussagewert des CCT für den langfristig zu erwartenden Rehabilitationserfolg.

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